Panorama

Mit "Waffen" unterwegsPolizei rückt mit Maschinenpistolen gegen Kostümierte aus

31.10.2022, 09:10 Uhr (aktualisiert)
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Zur Kostümierung der Männer gehörten auch diese Waffen. (Foto: Polizeipräsidium Rostock)

Halloween steht bevor, da sollte folgende Geschichte eine Warnung sein: In Schwerin sind zwei junge Männer unterwegs, in Militäroutfits und mit vermeintlich echten Waffen. Dies glaubt zumindest eine Frau und benachrichtigt die Polizei. Die Beamten kommen mit echten Maschinenpistolen.

Mit einem angsteinflößenden Kostüm im Militär-Look haben sich zwei junge Japan-Zeichentrick-Fans in der Schweriner Altstadt in große Gefahr gebracht: Vier Polizisten mit gezogener Maschinenpistole stoppten die beiden, wie die Polizei mitteilte. Die jungen Männer hätten sich "völlig gedankenlos in große Gefahr begeben, indem sie mit täuschend echt aussehenden Waffen durch die Stadt liefen".

Nur wegen des besonnenen Vorgehens der Einsatzkräfte und der Tatsache, dass die Verkleideten die Waffen nicht auf Menschen richteten, sei es nicht zum Schusswaffeneinsatz gekommen. Die Polizisten seien mit höchster Sicherheitsausrüstung ausgestattet gewesen, heißt es in einer Mitteilung.

Eine Hinweisgeberin hatte die Polizei zuvor per Telefon aufmerksam gemacht, dass zwei Männern mit Sturmmasken und Militärwesten bekleidet unterwegs seien, die dazu bewaffnet seien. Sie leitete dann auch telefonisch die Einsatzkräfte zu den Männern.

Auf dem Weg zu Szene-Treffen

Die Befragung ergab der Polizei zufolge dann schließlich, dass die 19 und 22 Jahre alten Männer aus Rostock zur sogenannten Anime-Szene gehören, also Fans japanischer Zeichentrickserien sind. Sie waren wegen eines Szene-Treffens kostümiert nach Schwerin gekommen. Einer der beiden Männer trug laut Polizei unter anderem eine schwarze Weste mit Aufnähern mit Blutgruppenangabe, seinem Namen und einem Wappen der Bundesrepublik Deutschland.

Bei der Durchsuchung der Kostümierten wurden der Polizei zufolge eine Gasdruckwaffe in einem Beinholster, eine Federdruckwaffe, die einer der Männer in der Hand hielt, und vier Einhandmesser in einem Rucksack fest- und sichergestellt. Die Anime-Fans bekamen eine Strafanzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens. Zudem müssen sie den Polizeieinsatz zahlen.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 30. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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