Im Mittelmeer im Einsatz Sea-Watch-3 rettet 170 weitere Menschen
28.02.2021, 14:54 Uhr
Das Rettungsschiff Sea-Watch-3 ist wieder im Einsatz.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Nach siebenmonatiger Zwangspause ist die Sea-Watch-3 wieder im Mittelmeer unterwegs, um in Seenot geratene Bootsflüchtlinge zu retten. Nachdem die Helfer am ersten Tag 145 Menschen aufgenommen haben, sind inzwischen rund 360 Migranten an Bord des Rettungsschiffs.
Den dritten Tag in Folge hat Sea-Watch Migranten im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. 73 Menschen, darunter 16 Frauen und Kinder, seien am Sonntagmorgen an Bord der Sea-Watch-3 genommen worden, teilte die Organisation mit Sitz in Berlin per Twitter mit. Am Nachmittag berichtete die Crew von einem vierten Einsatz, bei dem 97 Menschen auf das Schiff geholt wurden. Am Abend kam die Nachricht von weiteren 44 geretteten Menschen.
In den vorangegangenen beiden Tagen hatten die ehrenamtlichen Helfer insgesamt rund 145 Menschen aufgenommen. Viele waren entkräftet und wurden nach Angaben von Sea-Watch medizinisch versorgt. Unter den Geretteten seien auch unbegleitete Minderjährige, hieß es weiter. Bei der Rettung am Samstag eilte die Sea-Watch-3 zu Hilfe, nachdem das Schlauchboot der Flüchtlinge Luft verloren hatte.
Damit befinden sich insgesamt rund 360 Migranten an Bord des Schiffs. Vor etwas mehr als einer Woche hatte die Sea-Watch-3 nach sieben Monaten "Zwangspause" den Hafen der spanischen Stadt Burriana verlassen, wie die Organisation damals mitgeteilt hatte. Am Donnerstag war die Crew im anvisierten Suchgebiet rund 30 Seemeilen vor der Küste Libyens angekommen.
Dutzende Menschen haben in diesem Jahr bereits ihr Leben im zentralen Mittelmeer verloren. Die Vereinten Nationen rechnen nach eigenen Angaben mit ungefähr 170 Toten. Dem italienischen Innenministerium zufolge kamen 2021 bislang rund 4500 Bootsmigranten in dem Mittelmeerland an. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es circa 2350. Italien ist oft das Ziel der Menschen, die von der Küste Libyens aus ablegen. Das nordafrikanische Land ist ein Transitland für Migranten auf dem Weg nach Europa.
Quelle: ntv.de, nan/dpa