Panorama

Zuvor Pottwal auf Sylt gefunden Seltener Buckelwal strandet auf Nordseeinsel

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der Kadaver wurde aus einem Hubschrauber gesichtet.

Der Kadaver wurde aus einem Hubschrauber gesichtet.

(Foto: picture alliance/dpa/Citynewstv)

Immer wieder stranden Pottwale auf Nordseeinseln. Nur wenige Tage nach dem Fund auf Sylt wird ein weiterer Wal auf einer naturgeschützten Insel entdeckt. Der Fund ist jedoch ungewöhnlich. Die Behörden prüfen, ob der Kadaver eine Gefahr darstellt.

Erneut ist ein toter Wal auf einer Nordseeinsel gestrandet. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hat einen Kadaver gemeldet, sagte eine Sprecherin der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven. Ersten Erkenntnissen zufolge soll es sich um einen Buckelwal handeln.

Die Nationalparkverwaltung selbst geht entsprechenden Fundmeldungen von der unbewohnten Wattenmeerinsel Minsener Oog südöstlich der Insel Wangerooge nach. Demnach zeigt eine Luftaufnahme aus einem Hubschrauber einen schwarzen Wal im Sand liegend.

Die Nationalparkverwaltung hat bislang keine eigenen Erkenntnisse über den Fund. Es werde geprüft, ob und wie sich Experten Zugang zu der Fundstelle auf der unbewohnten und zudem abgelegenen Insel machen können, sagte die Sprecherin. Dazu sollen die Wasserstraßen- und Schifffahrtverwaltung und das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eingebunden werden.

Wale stranden an Nordseeinseln

Dass Wale an der Nordsee stranden, kommt immer wieder vor. Erst vor wenigen Tagen war vor Sylt ein 10 bis 15 Tonnen schwerer, toter Pottwal entdeckt und an den Inselstrand gebracht worden. Die Todesursache ist bislang unklar. Ein Team des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung nahm Proben und will neben der Todesursache auch die Herkunft des Tieres klären. Daran beteiligt sind auch Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Anfang 2016 waren in der Nordsee 30 junge Pottwale gestrandet und verendet, zwei davon am Wangerooger Strand. Das Skelett eines dieser Tiere ist inzwischen als Ausstellungsstück im Nationalparkhaus der Insel zu sehen.

Bei dem Tier auf dem Foto vom Donnerstag handele es sich mit großer Sicherheit um einen Buckelwal, sagte die Nationalparksprecherin. Dafür würden ein vergleichsweise rundes Maul und eine weiße Fluke, die zu erkennen seien, sprechen. Die Sprecherin verwies auf Einschätzungen von Experten des Nationalparks und die eines Tierarztes.

Buckelwale sind in der Deutschen Bucht laut der Nationalparkverwaltung eher seltene Gäste. Im vergangenen Sommer hatte es mehrere Sichtungen eines jüngeren Buckelwals in der Nordsee gegeben - etwa vor der Insel Baltrum. Buckelwale werden 12 bis 15 Meter lang und können bis zu 30 Tonnen wiegen. Sie leben in polaren Meeren und ziehen zum Kalben bis in tropische Gewässer.

Mögliche Gefahr für Schifffahrt

Die Experten wollen nun prüfen, was mit dem Tier passieren soll. Handele es sich um einen Kadaver, der unbeweglich auf der Insel liege, gebe es für den Nationalpark keine Veranlassung, etwas zu unternehmen oder das Tier zu bewegen, sagte die Sprecherin. Anders sähe es aus, wenn die Gezeiten den Kadaver bewegten. Im Wasser treibend, könnte das Tier eine Gefahr für die Schifffahrt darstellen. Diese Einschätzung müsse allerdings von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung erfolgen.

Die unbewohnte Insel Minsener Oog liegt westlich der Jademündung und östlich der Insel Wangerooge, rund vier Kilometer vom Festland entfernt. Dort hat der Vogelschutz Vorrang, das Betreten ist nicht erlaubt. Die Insel ist seit 1986 Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen