Eines von mehr als 200 Serbien zieht versenktes Nazi-Wrack aus der Donau
07.08.2024, 20:04 Uhr Artikel anhören
Dürre und sommerliche Hitze brachten über die Jahre viele solcher Wracks in der Donau zum Vorschein.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Als die Rote Armee im August 1944 vorrückt, weiß sich die Marine der Nazis nicht anders zu helfen und versenkt mehr als 200 Schiffe in der Donau. Seit Jahrzehnten erschweren die Wracks die Schifffahrt rund ums serbische Prahovo. Jetzt beginnt die aufwendige Bergung einiger Exemplare.
Relikte der deutschen Armee aus dem Zweiten Weltkrieg wurden nach 80 Jahren geborgen: Erstmals haben Serbiens Behörden eines von mehr als 200 Schiffswracks aus der Donau gezogen, die die Marine Nazi-Deutschlands dort im August 1944 versenkt hatte. Das teilte Serbiens Minister für Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesic, in sozialen Medien mit.
Zunächst werde untersucht, ob sich weiter Sprengstoff an Bord des Wracks befindet, danach werde dieses der Öffentlichkeit gezeigt, sagte der Minister weiter. Insgesamt wolle Serbien 21 dieser Wracks aus der Donau bergen. Das Projekt wird mit EU-Krediten finanziert.
Bei sinkendem Wasserstand der Donau aufgrund von sommerlicher Hitze und Dürre ragen immer wieder Teile dieser Wracks aus dem Fluss heraus. Sie erschweren seit acht Jahrzehnten die Schifffahrt auf diesem Abschnitt der Donau nahe dem Ort Prahovo. Die Donau bildet hier die Grenze zu Rumänien.
Im August 1944 war die sowjetische Rote Armee auf dem Vormarsch Richtung Westen und kontrollierte bereits das Eiserne Tor an der Donau, das flussaufwärts von Prahovo liegt. Der ursprünglich geplante Rückzug der deutschen Donau- und Schwarzmeerflotte über diesen Fluss war damit nicht mehr möglich. Deswegen ordnete der dafür verantwortliche deutsche Konteradmiral Paul Willy Zieb an, dass die mehr als 200 Kriegs- und Frachtschiffe in der Donau versenkt werden.
Die etwa 8000 Soldaten und Zivilisten an Bord flohen großteils zu Fuß vor den anrückenden Sowjets. Einige der damals versenkten Schiffe waren bereits kurz nach Kriegsende aus dem Fluss entfernt worden.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa