Berliner Polizei greift ein Sexualstraftäter bieten Geflüchteten Schlafplätze an
25.03.2022, 15:45 Uhr
Meist sind es Frauen und Kinder, die hier am Berliner Hauptbahnhof ankommen, da die ukrainischen Männer im Land bleiben müssen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit Wochen kümmern sich Freiwillige am Berliner Hauptbahnhof um ankommende Flüchtende aus der Ukraine. Doch auch Kriminelle trieben sich vor Ort rum, um die Not der Menschen auszunutzen, warnt die Polizei.
Russlands Angriff auf die Ukraine treibt Millionen Menschen in die Flucht. Viele Ukrainer retten sich in Nachbarländer wie Polen oder Moldau - aber auch nach Deutschland. So kommen täglich Tausende Schutzsuchende am Berliner Hauptbahnhof an. Viele Freiwillige sind vor Ort, um den Ankömmlingen zu helfen. Allerdings sollen auch Straftäter Geflüchtete, die zumeist Frauen und Kinder sind, unter dem Vorwand eines Hilfsangebots ansprechen, wie die Berliner Polizei mitteilt.
In mehreren Fällen hätten die Beamten verhindert, dass Sexualstraftäter ukrainische Kriegsflüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen. Es sei alles in die Wege geleitet worden, um das zu verhindern, teilt Innenstaatssekretär Torsten Akmann im Abgeordnetenhaus mit.
Seit Beginn der Flüchtlingsankünfte auf dem Berliner Hauptbahnhof seien entsprechende Umtriebe verdächtiger Personen festgestellt worden. Der Polizei bekannte Sexualstraftäter und Pädophile seien im Rahmen einer Gefährderansprache gezielt kontaktiert worden. "Wir haben in der Folge auch einige Treffer gehabt", wird Akmann von der "Berliner Morgenpost" zitiert. "Es waren Personen dabei, die sich angeboten haben, Wohnungen zur Verfügung zu stellen für ankommende Flüchtlinge. Das haben wir unterbunden." Zusätzlich seien präventive Teams der Polizei im und um den Bahnhof herum unterwegs.
"Kriminelle Energien im organisierten Maße"
Doch nicht nur Sexualstraftäter versuchen, die Menschen in ihrer Not auszunutzen, sondern auch Menschenhändler und kriminelle Banden. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Andreas Roßkopf, sagte ntv dazu: "Wir gehen davon aus, dass es kriminelle Energien sind, die stattfinden im organisierten Maße. Das heißt, dass hier Schleuserbanden, Menschen-Banden handeln und agieren. Und von daher ist es ganz wichtig, dass wir beim Ankommen der Züge diese Menschen eben schon am Bahnsteig mit aufnehmen." Er betont, dass sogenannte Schutzzonen für die Geflüchteten notwendig seien.

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser verurteilt diese Taten auf Twitter: "Jeder, der versucht, die Not der Geflüchteten auszunutzen, sollte wissen: Auf solche Taten reagieren wir mit aller Härte des Gesetzes. Niemand darf das Leid der Menschen missbrauchen, die vor Putins Bombenhagel geflüchtet sind." Auch die Bundespolizei warnt vor auffälligen Übernachtungsangeboten.
Die Polizei empfiehlt, sich nur an offizielle Stellen zu wenden: So hat das Land Berlin eine Servicenummer eingerichtet, um geflüchteten Menschen aus der Ukraine schnellstmöglich zu helfen. Unter (030) 9012 7127 können Geflüchtete unter anderem Informationen zu Unterkünften erhalten.
Quelle: ntv.de, hny