Louvre weiß von nichts Sicherheitsfirma will Kontakt zu Louvre-Dieben gehabt haben
06.11.2025, 13:07 Uhr Artikel anhören
Eine "Übergabe an einem neutralen Punkt in Österreich oder der Slowakei", sei vorgeschlagen worden.
Nach dem Diebstahl aus dem Pariser Louvre wird ein Teil der Beute im Darknet angeboten. Das behauptet zumindest eine israelische Sicherheitsfirma, die über das Darknet Kontakt zu einem angeblichen Verkäufer gehabt haben will. Allein, das Unternehmen hatte schon einmal mit einer ähnlichen Geschichte für Irritationen gesorgt: in Dresden.
Ein aus dem Louvre gestohlenes Juwel soll im Darknet zum Verkauf angeboten worden sein. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die israelische Sicherheitsfirma CGI Group. Demnach kommunizierte CGI in einem Darknet-Chat mit einer Person, die "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" im Besitz eines Teils des geraubten Kunstschatzes sei.
Der Zeitung liegen mutmaßliche Screenshots des Chats vor. Eine Person namens "Anubis_Dealer" spricht CGI darin am 23. Oktober an: "Du bist von CGI, oder? Habe gehört, dass eure Leute an der Rückführung in Dresden beteiligt waren." CGI hatte damals behauptet, zwei aus dem Grünen Gewölbe gestohlene Juwelen angeboten bekommen zu haben. In E-Mails seien neun Millionen Euro für den Bruststern des Polnischen Weißen Adler-Ordens und den "Sächsischen Weißen" verlangt worden, hatte CGI-Geschäftsführer Zvika Nave behauptet.
Die für das Grüne Gewölbe zuständigen Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) zeigen sich damals jedoch überrascht von den Meldungen über einen versuchten Verkauf der gestohlenen Schmuckstücke. Von dem angeblichen Sachverhalt habe man keine Kenntnis, erklärte SKD-Sprecher Stephan Adam auf Anfrage. Zudem betonten die Kunstsammlungen, die Sicherheitsfirma CGI nicht mit Ermittlungen beauftragt zu haben. "Die Firma hat zu uns auch keinen Kontakt aufgenommen."
Im Fall der gestohlenen Louvre-Schätze will CGI die Echtheit der angebotenen Teile überprüft haben, um dann ein Angebot der Diebe zu erhalten: "Du bekommst ein 24h-Zeitfenster. 8 Millionen in XMR (Monero). Übergabe an einem neutralen Punkt in Österreich oder der Slowakei." Die Kryptowährung Monero ermöglicht anonyme Transaktionen. Die geforderte Summe entspräche rund zweieinhalb Milliarden Euro.
Die "Bild"-Zeitung zitiert CGI-Chef Zvika Nave, der den Verantwortlichen in Paris demnach vorwarf, zu langsam reagiert zu haben: "Leider verhinderten da Ego-Konflikte und bürokratische Verzögerungen die Möglichkeit, wenigstens einige der Kunstwerke zurückzuerlangen." Am 1. November sollen sich die Diebe noch einmal gemeldet haben. CGI habe geantwortet, es bestünde weiterhin Interesse an einer Rückführung. Die Diebe aber hätten sich verärgert gezeigt und davor gewarnt, die zweite Chance zu vergeben.
Der Louvre allerdings streitet auf Anfrage von ntv.de ab, mit der CGI Group zusammenzuarbeiten.
Quelle: ntv.de, lwe