RKI: Mehrere Gründe möglich Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter
09.12.2021, 10:21 Uhr
Nach einer fehlerhaften Meldung am Morgen reicht das Robert-Koch-Institut die aktuellen Corona-Daten nach: Die Inzidenz sinkt auf 422,3, die Zahl der Neuinfektionen bleibt auf einem hohen Niveau. Auch bei den neu gemeldeten Todesfällen zeichnet sich keine Entspannung ab.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag der Wert bei 422,3. Am Vortag hatte er noch bei 427,0 gelegen, vor einer Woche bei 439,2. Das RKI hatte die Inzidenz am frühen Donnerstagmorgen zunächst mit 338,1 angegeben, die Angaben aber später korrigiert. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Seit Anfang November stieg der Wert rasant an. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Ende November war sie erstmals seit Wochen leicht gesunken.
Dem RKI zufolge könnte dies einerseits ein Hinweis auf die Wirksamkeit der Kontaktbeschränkungen sein. Andererseits könnte es demnach auch ein Zeichen für die Überlastung des Gesundheitssektors sowie die erschöpften Laborkapazitäten sein, indem neue Infektionen in besonders betroffenen Regionen nicht mehr vollständig erfasst werden.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 70.611 Neuinfektionen verzeichnet. Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.362.232 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5.278.300.
Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 465 auf 104.512. Am Mittwoch waren 69.601 Neuinfektionen und 527 Todesfälle gemeldet worden, vor einer Woche 73.209 neue Infektionsfälle und 388 Todesopfer.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen.
Ab einem Wert von 3 gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel - das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,79.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, mbe/AFP