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Prognose vor Siebenschläfer Es wird wieder heißer - im Süden Gewitter möglich

Auch im Juli sind - Stand jetzt - mehr als 35 Grad möglich.

Auch im Juli sind - Stand jetzt - mehr als 35 Grad möglich.

(Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Gerade ist eine Hitzewelle abgeklungen, da schaut Deutschland schon der nächsten entgegen. Denn die Wettermodelle zeigen auch für die kommende Wetterwoche einige schweißtreibende Berechnungen an. ntv-Meteorologe Björn Alexander gibt Antworten auf Fragen zum Siebenschläfer und der Weichenstellung für den Sommer.

ntv: Wie wird das Wetter am Siebenschläfertag ... Was ist dran an der Bauernregel?

Björn Alexander: Der Siebenschläfertag steht zwar am 27. Juni, also kommende Woche Montag, im Kalender. Das darf man aber aus verschiedenen Gründen nicht allzu eng sehen. Denn der eigentliche Siebenschläfertag ist durch die Verschiebung mit der gregorianischen Kalenderreform tatsächlich erst später. Nämlich am 7. Juli. Unabhängig davon ist der zu betrachtende Zeitraum nicht nur ein Tag, sondern ein Zeitfenster, das sich von Ende Juni bis ins erste Juli-Drittel hinein erstreckt. Stellt sich in dieser Zeit eine stabile Wetterlage ein, dann hat diese eine hohe Wahrscheinlichkeit, sich über einige Wochen zu halten.

Kann man sagen, welche Trefferwahrscheinlichkeit diese Regel hat?

Im Süden Deutschlands liegt die Trefferwahrscheinlichkeit der Siebenschläfer-Regel bei etwa 70 bis an die 80 Prozent. Im Norden sind es immerhin noch um die 50 bis 60 Prozent. Der Grund für diese Unterschiede hängt mit der Lage des Jetstreams zusammen. Das ist die wettersteuernde Strömung in der höheren Atmosphäre, die das Wetter in unseren Breiten maßgeblich bestimmt und die Tiefdruckgebiete in der Regel von Westen nach Osten führt. Das betrifft den Norden tendenziell eher als den Süden, weshalb es im Norden in der Regel im Sommer eben nicht ganz so wahrscheinlich ist, in stabileres Wetter zu kommen.

Was bringt uns der Juni auf den letzten Metern?

Derzeit haben die unterschiedlichen Modelle noch eine respektable Spannweite für den Verlauf der kommenden Woche, wobei der Siebenschläfer selber alles in allem mit einem teils erhöhten Unwetterpotenzial abgebildet wird. Das gilt insbesondere in der Südosthälfte, wo sich die teils heiße Luft noch lange gegen frischere Luft aus westlicher Richtung stemmen dürfte.

Welche Trends zeigen die Wettercomputer für den Start in den Hochsommer, der im Juli beginnt?

Aktuell zeichnet sich eine spannende Entwicklung ab. Denn von Süden her mischen sich in den Prognosen wiederholt Heißluftblasen aus dem Südwesten Europas und dem Norden Afrikas ein. Stand jetzt fluten diese tendenziell weiterhin eher den Süden und den Südosten unseres Landes, während der Nordwesten und der Norden weniger lange überhitzt bleiben dürften.

Ist wieder so eine brutale Hitze wie am vergangenen Wochenende möglich?

Die Luftmassen können es sicherlich in sich haben und neben entsprechenden Temperaturen ebenfalls mit großer Schwüle und Unwettern einhergehen. In puncto Höchstwerte sind 35 Grad plus X nach aktuellem Stand der Dinge aber möglich. Allerdings ist es natürlich noch lange hin, und damit sind die Unsicherheiten entsprechend groß.

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Gibt es schon weitere Prognosen für den Juli?

Die experimentellen Berechnungen des US-amerikanischen Wetterdienstes NOAA sehen momentan einen meist durchschnittlich temperierten Juli mit einem leichten Wärmeüberschuss im Süden. Dabei wäre es demnach im Süden und Westen tendenziell zu trocken. Der Norden und der Osten würden zumindest ein ausgeglichenes Regenkonto bekommen. In Anbetracht der zum Teil ausgeprägten Dürre dort wäre das eine wirklich gute Entwicklung.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 21. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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