Angst vor EbolaSierra Leone streicht Weihnachtsfeiern

Wegen des sich immer weiter ausbreitenden Ebola-Virus, wird es in diesem Jahr keine öffentlichen Weihnachts- oder Silvesterfeiern in Sierra Leone geben. Die Bevölkerung darf ihre Häuser lediglich aus einem Grund kurzzeitig verlassen.
Die Regierung von Sierra Leone verbietet wegen der Ebola-Epidemie öffentliche Weihnachtsfeierlichkeiten und alle Silvester-Veranstaltungen. Auch die Reisefreiheit zwischen den Landkreisen werde eingeschränkt, um eine weitere Ausbreitung der tödlichen Krankheit zu verhindern, sagte Präsident Ernest Bai Koroma. Christen dürfen demnach an Weihnachten den Gottesdienst besuchen, müssen dann aber sofort wieder nach Hause gehen. Dieses Jahr könnten die Bürger nicht wie gewöhnlich ausgelassen auf den Straßen feiern, denn "wir sind mit einem hinterhältigen Feind im Krieg, der immer noch die Leben unser Brüder, Schwestern, Mütter, Väter, Kinder und Freunde dahinrafft", sagte Koroma in Bezug auf das Ebola-Virus.
Auch alle Neujahrsfeierlichkeiten seien in diesem Jahr nicht erlaubt, sagte der Präsident weiter. Neujahrsgottesdienste dürfen demnach nur am 31. Dezember abgehalten werden und müssen vor Anbruch der Dunkelheit enden. "Alle öffentlichen Zusammenkünfte sind verboten, das umfasst alle öffentliche Aktivitäten rund um Restaurants, Nachtclubs und die Strandgebiete", sagte Koroma. Außerdem würden Marktöffnungszeiten eingeschränkt.
Die Zahl der Ebola-Erkrankungen war in dem westafrikanischen Land zuletzt weiter rasch angestiegen. So soll es allein in der vergangenen Woche 327 neue Fälle gegeben haben. Trotzdem erklärte die WHO, die Ausbreitung der Infektionskrankheit verlangsame sich insgesamt in Sierra Leone. Das Land gilt als am stärksten betroffen. Seit März sind dort laut WHO mehr als 8.000 Menschen an Ebola erkrankt, über 2000 erlagen der Krankheit.