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Manches ist Absicht So passieren die meisten E-Scooter-Unfälle

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Die Rollerunfälle können zu schweren Verletzungen führen und sogar tödlich enden.

Die Rollerunfälle können zu schweren Verletzungen führen und sogar tödlich enden.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

In Deutschland gibt es immer mehr E-Scooter und damit auch mehr Unfälle. Wie aber kommen sie zustande? Dieser Frage gehen Forschende in Schweden nach und sind von den Ergebnissen überrascht. Denn offenbar spielen die Eigentumsverhältnisse eine Rolle.

In einer Untersuchung gehen Forschende der Chalmers University of Technology in Göteborg den häufigsten Ursachen für Unfälle mit E-Scootern auf den Grund. E-Scooter haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Großstädte in Europa erobert und sich als alternatives Verkehrsmittel gerade für kurze Strecken etabliert. Der anfängliche Boom ging mit viel Kritik an der Sicherheit und Unklarheiten über die Rahmenbedingungen einher, wo und wie die elektrischen Tretroller gefahren werden dürfen.

Ein Grund ist auch, dass es immer wieder zu schweren Unfällen kommt. Die meisten von ihnen werden den Forschenden zufolge vom unvorsichtigen Verhalten der beteiligten Fahrer verursacht. Zu den größten Risikofaktoren zählen demnach das einhändige Fahren, Fahrten in der Gruppe sowie Touren mit dem Smartphone in der Hand.

Die Wissenschaftler zeigten sich außerdem überrascht über Fahrer, die absichtlich Unfälle oder gefährliche Situationen verursachten. Dieses Phänomen lasse sich ganz spezifisch bei E-Scootern beobachten, heißt es in der Studie, für die Daten von fast 7000 Fahrten mit Leih-Scootern in Göteborg ausgewertet wurden. Wer den Roller nicht selbst besitze, mache sich vermutlich weniger Gedanken über die Unfallfolgen.

Man müsse verstehen, dass E-Scooter nicht nur den Mobilitätsbedarf in Städten decken, sondern auch einfach zum Vergnügen gefahren werden, erklärte einer der Autoren der Studie, Marco Dozza. "Leider ist klar, dass Freizeitfahrten in einigen Fällen zu gefährlichen Verhaltensweisen führen, die das Unfallrisiko erhöhen." Bei E-Scooter-Fahrern komme es deutlich häufiger zu seltsamen und gefährlichen Fahrweisen als bei anderen Verkehrsteilnehmern.

Die Studie macht aber auch klar, dass die überwiegende Mehrheit der Scooter-Fahrer kein riskantes Verhalten an den Tag legt. Die Untersuchung wurde von der schwedischen Verkehrsbehörde finanziert.

Mehr E-Scooter - mehr Unfälle

Mittlerweile sausen in Deutschland neben den Rollern verschiedener Leihfirmen auch immer mehr private E-Scooter durch die Straßen: Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gab es 2023 rund 780.000 der versicherungspflichtigen Fahrzeuge im Land, was einem Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Die Zahl der Leih-Scooter stieg um neun Prozent auf 210.000.

Die größere Zahl an Fahrzeugen bedeutet auch mehr Verkehrsunfälle: Laut dem Statistischen Bundesamt stieg die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Verletzten von 8443 in 2022 auf 9439 in 2023. Generell ist das aber weiterhin nur ein geringer Anteil am gesamten Unfallgeschehen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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