Geisterfahrt mit Gasflaschen Spanische Polizei schießt auf Lkw-Fahrer
21.02.2017, 15:18 Uhr
Gegen 11 Uhr am Morgen fährt ein Lastwagen auf der falschen Seite des Autobahnrings in Richtung Stadtzentrum von Barcelona. Er ist schnell unterwegs, soll auch mehrere Autos gerammt haben. Erst, als die Polizei auf das Fahrzeug schießt, gibt der Fahrer auf.
Die spanische Polizei hat nach einer Verfolgungsjagd in Barcelona einen Mann festgenommen, der mit einem mit mehreren Gasflaschen beladenen Lastwagen in Richtung Innenstadt unterwegs gefahren war. Um den Fahrer zu stoppen, sei auf den Lkw geschossen worden, wie lokale Medien berichteten. Bei dem festgenommenen Mann handelt es sich nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP um einen schwedischen Staatsbürger. Der Lastwagen war laut Stadtverwaltung kurz zuvor gestohlen worden.
Den Angaben nach fuhr das Fahrzeug gegen elf Uhr morgens mit sehr hoher Geschwindigkeit auf der falschen Seite der Stadtautobahn Ronda Litoral, als die Polizei alarmiert wurde. Etwa 20 Polizisten und sechs Streifenwagen waren einem BBC-Bericht zufolge im Einsatz. Mindestens ein Schuss ging durch die Windschutzscheibe des Lastwagens.
Der spanische Nachrichtensender TVE berichtete, der Lastwagen habe mehrere parkende Fahrzeuge gerammt, bevor er zum Stehen kam. Zwei unbeteiligte Personen und ein Polizist seien leicht verletzt worden. Eine Frau wurde durch eine herabfallende Gasflasche verletzt. Erste Berichte, wonach der Fahrer des Lkws bei dem Einsatz getötet wurde, dementierte die Polizei.
Fahrer stand womöglich unter Drogen
Auch einen terroristischen Hintergrund, wie bei den Amokfahrten in Nizza und Berlin, schlossen die Behörden in Spanien aus. "Der Fahrer des in Barcelona gestohlenen Lkw hat eine Vorgeschichte psychischer Probleme", schrieb der spanische Innenminister Juan Ignacio Zoido auf Twitter. "Es hat sich nicht um eine Terrorattacke gehandelt."
Der Fahrer, ein 1984 geborener Mann, wurde in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses gebracht, hieß es. Es werde auch nicht ausgeschlossen, dass er unter dem Einfluss von Drogen gestanden habe.
Quelle: ntv.de, jug/dpa