"Ein irreparabler Verlust" Chef von russischer U-Boot-Werft stirbt unerwartet
27.12.2022, 10:07 Uhr (aktualisiert)
Alexander Buzakov starb mit 66 Jahren.
(Foto: imago images/ITAR-TASS)
Die Rede ist von einem vorzeitigen und tragischen Ableben: Noch am Freitag weiht der Direktor der russischen Admiralitätswerft, Alexander Buzakov, ein neues U-Boot ein. Einen Tag später ist er tot. Über die Hintergründe wird nichts bekannt.
Der Generaldirektor einer der größten russischen Marinewerften mit Sitz in Sankt Petersburg, Alexander Buzakov, ist mit 66 Jahren unerwartet gestorben. Das bestätigte die russische United Shipbuilding Corporation am Samstag in einer Erklärung, aus der die russische Nachrichtenagentur TASS zitiert. Buzakov leitete demnach die Admiralitätswerft, die sich auf den Bau von nicht-nuklearen U-Booten spezialisiert hat, seit elf Jahren. Sie ist zu 100 Prozent in Staatsbesitz. Einzelheiten zur Todesursache wurden nicht genannt. TASS zufolge war lediglich von einem vorzeitigen und tragischen Tod die Rede.
In der Erklärung der United Shipbuilding Corporation hieß es, Buzakov habe sein Leben der russischen Flotte verschrieben. "Die gesamte nationale Schiffbau-Industrie erleidet einen irreparablen Verlust", so die Organisation. Erst am Freitag hatte Buzakov an einer Schiffstaufe für das U-Boot Velikie Luki teilgenommen. "Er übernahm Verantwortung für die komplexesten Aufträge und erledigte jeden von ihnen mit Würde, wodurch er sich sowohl in der Branche als auch bei der Landesführung einen hervorragenden Ruf erwarb", so die Erklärung weiter. Sein Lebenswerk werde von seinen Freunden, Kollegen und Schülern fortgeführt.
Die Admiralitätswerft ist eine der ältesten und größten russischen Werften. Sie wurde 1704 von Peter dem Großen gegründet und baute während des Zweiten Weltkriegs neben U-Booten auch Kreuzer für die russische Armee. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden nicht-militärische Schiffe - etwa zur Seenotrettung oder Bergung - neben Handelsschiffen immer wichtiger für die Werft.
Der Tod Buzakovs reiht sich ein in eine ganze Liste von hochrangigen Vertretern der russischen Industrie, die in den vergangenen Monaten plötzlich verstarben - so etwa der Chef des Medizinkonzerns MedStom, Wassili Melnikow, Gazprom-Manager Alexander Tjuljakow oder der russisch-ukrainische Öl- und Gas-Tycoon Mikhail Watford. Auch in Russland selbst wird deshalb über eine Mordserie an Putin-Kritikern spekuliert. Der Ex-Bankier Oleg Tinkow, der sich deutlich gegen den Ukraine-Krieg positioniert hat, sprach öffentlich über die Angst, Putins Rache zum Opfer zu fallen.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 25. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jug