Zugang mit brachialer Gewalt Sprecher: keine Sicherheitsmängel am Hamburger Flughafen
05.11.2023, 10:03 Uhr
Der Mann fuhr mit einem Auto bis zu einer Maschine der Turkish Airlines.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Geiseldrama auf dem Gelände des Hamburger Flughafens hält an. Schnell werden Fragen laut, wie der Geiselnehmer überhaupt bis auf das Vorfeld des Flughafens vordringen konnte. Die Verantwortlichen schließen Sicherheitsmängel aus und verweisen auf Alarmketten, die einwandfrei funktioniert hätten.
Der Flughafen Hamburg sieht trotz der Geiselnahme auf dem Vorfeld des Airports keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes. "Die Sicherung des Geländes entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese größtenteils", sagte eine Flughafensprecherin. Dennoch könne bei der Größe des Flughafens - sie entspreche fast 800 Fußballfeldern - nicht ausgeschlossen werden, "dass ein hochkrimineller, unbefugter Zutritt zum Sicherheitsbereich mit brachialer Gewalt erfolgen kann".
Die Sprecherin betonte: "Um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten, sind neben baulichen Maßnahmen auch Alarmketten etabliert, die einwandfrei gegriffen haben." Der Flugbetrieb sei sofort nach dem unbefugten Zutritt eingestellt und der Täter lokalisiert worden. "Nähere Angaben zu sicherheitsrelevanten Details sind nicht möglich."
Wegen eines Sorgerechtsstreits war ein 35 Jahre alter und bewaffneter Mann am Samstagabend mit seinem Auto durch Schranken am Airport gebrochen und auf das Vorfeld gefahren. Dort hält er seit mehr als zwölf Stunden seine vierjährige Tochter als Geisel.
Bereits Mitte Juli hatten sich Aktivisten der Letzten Generation Zutritt auf das Rollfeld verschafft und den Flugbetrieb über Stunden lahmgelegt. Nach Angaben der Flughafensprecherin hat die Analyse des Vorfalls mit den Aktivisten der Letzten Generation - sie hatten sich durch den Außenzaun geschnitten und waren dann mit Fahrrädern auf das Rollfeld gelangt - keine neuen Erkenntnisse gebracht.
"Es liegen noch keine neuen Anforderungen für Einrichtungen der kritischen Infrastrukturen vor", sagte die Sprecherin. Derzeit teste der Flughafen neue Kamera- und Zaunsensorik-Systeme. "Zudem wurde die Bestreifung der Zaunanlage durch Sicherheitskräfte nachhaltig erhöht."
Quelle: ntv.de, jaz/dpa