Politisches Motiv? Staatsschutz prüft Münchner Stromausfall
22.05.2021, 11:45 Uhr
Ein Tatort? Beschädigte Stromkabel an der Baustelle, wo der Kabelbrand ausgebrochen war.
(Foto: dpa)
Während immer mehr der betroffenen Münchner wieder ans Netz angeschlossen sind, übernimmt der Staatsschutz die Ermittlungen nach dem Stromausfall im Osten der Stadt. Ein politisches Motiv für die mutmaßliche Brandstiftung an den Leitungen wird somit nicht ausgeschlossen.
Nach dem großen Stromausfall in München hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. "Bei brennenden Versorgungsleitungen können politische Motive vorliegen", sagte ein Pressesprecher der Polizei. Die Ermittlungen gingen aber in alle Richtungen und die Ermittler könnten auch noch nicht explizit sagen, dass es sich zweifelsfrei um Brandstiftung handelt und welche Motive dahinter stehen könnten. Der Staatsschutz prüft derzeit einige Zeugenhinweise.
Die Staatsanwaltschaft München I verwies ebenfalls nur darauf, dass der Staatsschutz, das Kriminalfachdezernat 4 des Polizeipräsidiums München, die Ermittlungen übernommen hat - und dass sich dieses schwerpunktmäßig mit politischen Straftaten befasst.
Der Strom war nach einem Feuer am frühen Freitagmorgen in rund 20.000 Haushalten ausgefallen. Die Polizei nahm schon bald danach Ermittlungen wegen Brandstiftung auf. Der ungewöhnlich ausgedehnte und lang andauernde Stromausfall in Teilen der Stadtteile Haidhausen, Ramersdorf und Berg am Laim war durch ein Feuer in einer Baugrube ausgelöst worden, bei dem rund 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört wurden. In der Folge fielen etwa 150 Trafostationen aus. Passanten hatten erst ein seltsames Knistern und dann einen Knall gehört. Als die Feuerwehr eintraf, loderten Flammen aus der Grube.
Die Arbeiten seien in der Nacht durch heftige Regenfälle erschwert worden, teilten die Stadtwerke (SWM) mit. Auf dem Twitter-Profil der SWM heißt es, dass "mehr als 80 Prozent schon wieder am Netz" seien. "Voraussichtlich bis heute Mittag sind alle wieder versorgt."
Quelle: ntv.de, mbe/dpa