Budenzauber trotz Pandemie? Städte gegen frühe Weihnachtsmarkt-Absage
06.09.2020, 15:46 Uhr
Die Planungen für die Weihnachtsmärkte sind noch mit vielen offenen Fragen verbunden.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für viele Deutsche gehört der Besuch von Weihnachtsmärkten zwingend in die Vorweihnachtszeit. Doch wegen der Corona-Pandemie steht der Budenzauber in vielen Städten auf der Kippe. Der Städte- und Gemeindebund fordert nun, die Veranstaltungen nicht schon frühzeitig abzusagen.
Der Städte- und Gemeindebund wirbt dafür, Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie nicht schon jetzt generell abzusagen. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg zeigte sich zuversichtlich, dass es auch im Winter Städte oder Regionen mit geringen Infektionszahlen geben werde. Dort könnten dann auch Weihnachtsmärkte mit den entsprechenden Schutzkonzepten stattfinden. "Weihnachten mit seinen verschiedenen lieb gewonnenen Gewohnheiten kann und will man nicht verbieten", sagte Landsberg. Dazu gehörten "zumindest in beschränktem Umfang" auch die Weihnachtsmärkte.
Er fuhr fort: "Daher sollte nicht bereits jetzt eine generelle Absage erfolgen, allerdings klar kommuniziert werden, dass man bei sich verschärfender Lage entsprechend reagieren muss." Im Fall rasant steigender Infektionszahlen seien öffentliche Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte nicht möglich.
Landsberg stimmte die Menschen zugleich darauf ein, dass die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr etwas anders aussehen dürften als üblich. "Besondere Hygienekonzepte und ausreichende Abstände - nicht nur zwischen den Besucherinnen und Besuchern, sondern auch zwischen den Ständen - sowie Zugangskontrollen werden notwendig sein. Mittlerweile existieren auch technische Lösungen, die eine unkomplizierte Händedesinfektion und Temperaturkontrolle bei Besucherinnen und Besuchern ermöglicht."
Im ARD-"Deutschlandtrend" hatten sich zuletzt fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) dafür ausgesprochen, dass Weihnachtsmärkte in diesem Jahr nicht stattfinden sollten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU sagte am Freitag, wenn es gelinge, Weihnachtsmärkte mit Hygiene, Abstand und Masken zu versehen, ohne ihren Charakter infrage zu stellen, könnte es das sicherlich auch geben.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schürte vor einigen Tagen Hoffnungen, dass Weihnachtsmärkte in diesem Jahr bei entsprechenden Vorkehrungen trotz Corona-Pandemie möglich sind. "Bei den Weihnachtsmärkten haben wir noch Zeit, die wir für eine gute Planung nutzen können", sagte der CSU-Chef. "Wir können zum Beispiel einheitliche Laufwege mit Ein- und Ausgang organisieren." Er schränkte aber ein, auf "manchen Feuerzangenbowlestand, der eher an Après-Ski-Veranstaltungen in Ischgl erinnert", müsse man dieses Jahr sicher verzichten.
Quelle: ntv.de, hek/dpa/AFP