"Zieht solche Dinge nach sich" Mehr Bordell-Prostitution in EM-Spielorten
15.06.2024, 07:46 Uhr Artikel anhören
Die EM sorgt in Bordellen für florierende Geschäfte.
(Foto: picture alliance / ROBIN UTRECHT)
Die EM sorgt nicht nur für mehr Touristen, sondern auch für eine höhere Nachfrage bei der Prostitution. "Die Zunahme wird sich maßgeblich auf die Bordell- und insbesondere die Hotelprostitution auswirken", sagt ein Sprecher der Stadt Frankfurt. Dabei bauen die Städte ihre Hilfsangebote aus.
Polizei, Stadtverwaltungen und die Sexarbeitenden rechnen mit einer höheren Nachfrage von Prostitution zur Fußball-Europameisterschaft. So rechnet die Frankfurter Polizei mit einem signifikanten Anstieg der Zahl von Prostituierten in der Stadt. "Die Zunahme wird sich maßgeblich auf die Bordell- und insbesondere die Hotelprostitution auswirken", sagte ein Sprecher. Die für die Prostitution mit zuständige Stadtpolizei - eine eigene Einheit beim Ordnungsamt neben der Frankfurter Polizei - hat zwar keine Erkenntnisse, dass sich viele Prostituierte angekündigt hätten. "Es ist aber natürlich so, dass wir damit rechnen", sagte Leiter Matthias Heinrich. Man kenne das von anderen großen Events oder großen Messen. "Das ist ganz klar, dass das solche Dinge nach sich zieht".
Auch in Dortmund wird mit einer "hohen Auslastung der hier ansässigen Bordelle" gerechnet, so Pressereferent Christian Stein. Die Stadt Stuttgart geht ebenfalls davon aus, dass mehr Prostituierte ihre Dienste anbieten werden - um einer erhöhten Nachfrage gerecht zu werden.
Keinen "riesengroßen Ansturm" der Freier, aber einen leichten Anstieg der Nachfrage erwartet Kolja-André Nolte vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen in Köln, nach eigenen Angaben mit fast 1000 Mitgliedern größter Verband seiner Art in Europa. "Wir verzeichnen bei unseren Mitgliedern keine Angst vor Überforderung, sondern eher eine Vorfreude auf ein paar mehr Kunden während der EM."
Dabei bauen die Städte ihre Vorkehrungen und Hilfsangebote aus: Köln wird seine Streetworker vermehrt losschicken und unter anderem das Gesundheitsamt Düsseldorf wird seine Testangebote für sexuell übertragbare Infektionskrankheiten an Spieltagen deutlich erweitern. Die Frankfurter Stadtpolizei plant, mit Streifen gegen Straßenprostitution vorzugehen, die außerhalb der dafür vorgesehenen Toleranzzonen stattfindet. Und aus Dortmund heißt es: "Um gerade auch die Frauen zu schützen, sind Veranstaltungen und Aufklärungskampagnen von ortsansässigen Organisationen sowie dem Gesundheitsamt geplant."
Quelle: ntv.de, ghö/dpa