Wind dreht mächtig auf Sturm nimmt Kurs auf Hessen
16.02.2022, 17:29 Uhr
Wegen zweier nahender Orkantiefs geben die Behörden für Deutschland großflächige Unwetterwarnungen heraus. Hessen nimmt der Sturm bereits ins Visier. Die Behörden raten: möglichst zu Hause bleiben, Fenster und Türen schließen, im Freien Sicherheitsabstand halten.
Der Wind dreht mächtig auf in Deutschland: Bäume können umstürzen, Dachziegel herabfallen. Der für Deutschland angekündigte schwere Sturm zieht derzeit auf Hessen zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor heftigen Böen von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag. Die Meteorologen rufen dazu auf, Fenster und Türen zu schließen, Gegenstände im Freien zu sichern und Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten sowie Hochspannungsleitungen zu halten. Generell solle man den Aufenthalt im Freien vermeiden, erklärte der DWD in Offenbach. Unwetterwarnungen gelten ab Mittwochnachmittag für einen Großteil Hessens.
Der DWD erwartet demnach orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten bis 110 Kilometer pro Stunde, teils auch Orkanböen bis 120 Stundenkilometer. Die Meteorologen gehen von zwei Windmaxima aus, einmal in der zweiten Hälfte der Nacht auf Donnerstag sowie am Donnerstagvormittag. Auch Gewitter sind der Vorhersage zufolge möglich. Am Donnerstagnachmittag werde der Wind zunächst nachlassen.
Wegen der aktuellen Wetterwarnung stellt das Bildungsministerium im Saarland den Schulbesuch in den nächsten beiden Tagen frei. "Bei extremen Witterungsverhältnissen entscheiden grundsätzlich die Erziehungsberechtigten am Morgen, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist", teilt das Ministerium in Saarbrücken mit. Volljährige Schüler entschieden selbst. Wer dem Unterricht fernbleibe, müsse die Schule benachrichtigen, hieß es. Die Schulen könnten auch "eigenständig entscheiden, ob es zur Gefahrenabwehr nötig ist, den Unterricht witterungsbedingt nicht stattfinden zu lassen".
NRW lässt Schule ausfallen
Der DWD in Offenbach hatte am Morgen für Mittwochabend bis Donnerstagabend eine Unwetterwarnung hauptsächlich für die nördliche Hälfte des Landes herausgegeben. Behörden mahnten zur Vorsicht wegen umstürzender Bäume. In Nordrhein-Westfalen fällt der Unterricht an allen Schulen am Donnerstag wegen des befürchteten Unwetters aus. Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief erwartet.
"Vom Nordwesten bis zur Mitte und in die östlichen Landesteile kommt es verbreitet zu schweren Sturmböen bis 100 Stundenkilometer", prognostizierte der Meteorologe Adrian Leyser für die Nacht zum Donnerstag sowie den Donnerstagvormittag. Insbesondere an der Kaltfront, die von Nordwest nach Südost ziehe, seien sogar einzelne Böen bis 120 Stundenkilometer wahrscheinlich. Vereinzelt kann es gewittern. "Das sind Windgeschwindigkeiten, die wir so verbreitet bis ins Flachland nicht jedes Jahr erleben", sagte der DWD-Meteorologe.
Auf "Xandra" und "Ylenia" folgt "Zeynep"
Laut den ntv-Meteorologen überquert zunächst die Warmfront von Nordseetief "Xandra" Deutschland mit Regen, Wind und milder Luft. In der Nacht zum Donnerstag folgt die Kaltfront von Sturmtief "Ylenia" mit teils kräftigem Regen und Sturmböen, die auch tagsüber weiterhin auftreten, an den Küsten und in Hochlagen sind sogar Orkanböen möglich.
Nach Durchzug der Kaltfront gehen die Temperaturen dann zurück, ehe am Freitag mit südlicher bis südwestlicher Strömung frühlingshaft milde Luftmassen im Süden einfließen. Gleichzeitig folgt ein neues Sturmtief "Zeynep", das in der Nacht zum Samstag erneut für Sturmböen oder orkanartige Böen sorgt. Am Samstag beruhigt sich von Südwesten her das Wetter, windig bleibt es aber weiterhin, und es gibt einen Temperaturrückgang. Der Norden verbleibt hingegen bis in die neue Woche hinein unter wechselhaftem und windigem Tiefdruckwetter, das ab Sonntag oder Montag auch den Süden wieder prägen wird.
Quelle: ntv.de, mau/dpa