Panorama

Tornados nicht ausgeschlossen Sturmtief "Ignatz" peitscht über das Land

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Seit einigen Stunden zieht der erste Herbststurm dieser Saison über Deutschland hinweg. In Verbindung mit kräftigen Schauern sind Böen mit über 100 Kilometern pro Stunde möglich. Laut ntv-Meteorologe Björn Alexander ist "Ignatz" zwar ein normales Sturmtief, gefährlich könnte es aber trotzdem werden.

Das Sturmtief "Ignatz" hat am frühen Morgen seinen Zug über Deutschland begonnen. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Nach Angaben von Feuerwehr und Rettungsdiensten stürzten vielerorts Bäume um, von gravierenderen Vorfällen war zunächst allerdings nichts bekannt. Bei Speyer in Rheinland-Pfalz war die Rheinbrücke der Autobahn 61 laut Polizei am Morgen wegen querstehender Lastwagen gesperrt.

Im Laufe des Tages rechnet ntv-Meteorologe Björn Alexander in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Im Bergland könne es sogar Orkanböen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde geben.

Alles in allem ist "Ignatz" ein ganz normales Sturmtief, wie es im Herbst und Winter gefühlt um die zehnmal über die Nordsee hinwegzieht. Allerdings trifft dieser Sturm jetzt auf zum Teil noch vollbelaubte Bäume. "Damit besteht insbesondere in Wäldern und generell unter Bäumen durchaus Gefahr für Leib und Leben. Denn der Wind hat durch das Laub noch eine große Angriffsfläche", sagt Björn Alexander.

Den Lagezentren der Polizei lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor; vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Thüringen und Baden-Württemberg. Im niedersächsischen Delmenhorst war am Mittwochabend ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen, aber nur leicht verletzt worden, wie die Polizei mitteilte.

"Kurzlebige Tornados" nicht ausgeschlossen

Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor. In der Nordhälfte Deutschlands warnte der Wetterdienst vor ostwärts ziehenden Gewittern, bei denen orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde wehen könnten. "Kurzlebige Tornados" seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es.

Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Es wird insgesamt kühler. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad, im Westen und Norden zwischen 12 und 15 Grad.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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