Panorama

443 Tote durch Überschwemmung Südafrika ruft den Notstand aus

Kinder gehen auf einer durch Überschwemmungen beschädigten Straße in Durban.

Kinder gehen auf einer durch Überschwemmungen beschädigten Straße in Durban.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Schwere Unwetter suchen die Küstenregion um Durban an der Ostküste Südafrikas seit Tagen heim. 40.000 Menschen sind dadurch bereits obdachlos geworden. Präsident Ramaphosa verhängt den Ausnahmezustand und spricht von einer "humanitären Katastrophe".

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Südafrika mit Hunderten Toten hat Staatschef Cyril Ramaphosa den Notstand ausgerufen. "Dies ist eine humanitäre Katastrophe, die nach massiven und schnellen Hilfseinsätzen verlangt", sagte Ramaphosa in einer Fernsehansprache. "Die Leben, die Gesundheit und das Wohlergehen Tausender Menschen sind weiterhin in Gefahr", fügte der Präsident hinzu.

Durch die Verhängung des Notstands werden zusätzliche Mittel für die Bewältigung der Katastrophe freigegeben. Südafrikas Regierung hat bereits Nothilfen in Höhe von einer Milliarde Rand (63,3 Millionen Euro) angekündigt.

Vor ein paar Tagen hatten in der Küstenregion um Durban an der Ostküste Südafrikas schlimme Unwetter begonnen. Nach Angaben von Meteorologen fielen in der Provinz KwaZulu-Natal binnen 48 Stunden mehr als 450 Millimeter Regen und damit fast die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge. Mittlerweile haben die Regenfälle nachgelassen, die Such- und Aufräumarbeiten sind aber noch lange nicht abgeschlossen.

10.000 Soldaten im Einsatz

Nach Angaben von Ramaphosa wurden mittlerweile 443 Todesopfer bestätigt, etwa 48 Menschen wurden rund um Durban noch vermisst. Einige besonders schwer zerstörte Gegenden seien weiterhin unzugänglich, dies betreffe auch 16 Schulen, führte der Präsident aus. Insgesamt seien etwa 40.000 Menschen durch die Überschwemmungen obdachlos geworden.

Zugleich machte Ramaphosa in seiner Fernsehansprache deutlich, dass die Unwetter und ihre Folgen für sein Land auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein schwerer Schlag sind. "Der Hafen von Durban, der einer der größten und meistgenutzten Terminals auf dem Kontinent ist und der lebenswichtig für die Wirtschaft unseres Landes ist, ist schwer betroffen", sagte er.

Zuvor hatte Südafrikas Armee mitgeteilt, dass 10.000 Soldaten für die Wiederherstellung der Trinkwasser- und Stromversorgung eingesetzt würden und sich an der Suche nach Vermissten beteiligten. Die Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, schwand allerdings. "Die Rettungseinsätze wurden gestoppt", sagte Koordinator Dave Steyn. Nun gehe es bei den Einsätzen "mehr um das Suchen und Bergen" von Opfern.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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