Panorama

Gefährlicher als "Florence" Supertaifun "Mangkhut" erreicht China

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Riesige Wellen in Hongkong.

(Foto: REUTERS)

Zehntausende Menschen werden in Sicherheit gebracht, Hunderte Flüge gestrichen: Nachdem "Mangkhut" auf den Philippinen wütete, bekommt nun China die Macht des Taifuns zu spüren. Behörden warnen vor dem stärksten Sturm des Jahres.

Nachdem Taifun "Mangkhut" auf den Philippinen mehr als zwei Dutzend Menschen das Leben gekostet hat, hat der Sturm nun auch China erreicht. Das nationale Wetteramt gab die höchste Taifun-Alarmstufe aus und warnte davor, dass "Mangkhut" der bisher stärkste Taifun werden könnte, der in diesem Jahr auf die chinesische Küste trifft.

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Heftige Regenfälle in Shenzhen.

(Foto: REUTERS)

Durch "Mangkhut" sind bereits etliche Menschen verletzt worden. Wie die "South China Morning Post" berichtete, wurden bislang 111 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Starker Wind entwurzelte in der chinesischen Sonderverwaltungszone zahlreiche  Bäume und zerstörte Fenster. Komplette Straßenzüge standen unter Wasser. Da Leitungen beschädigt wurden, waren laut Behördenangaben etwa 7000 Menschen ohne Strom.

Neben der Südküste Chinas und Hongkong hat "Mangkhut" auch die bekannte Casino- und Vergnügungsstadt Macau hart getroffen. Ganze Straßenzüge standen unter Wasser. Die Behörden hatten am Samstagabend die Schließung der Casinos angeordnet. Nach Angaben der Stadtregierung wurden bei dem Sturm zunächst fünf Menschen verletzt. Im vergangenen Jahr waren dort durch den Taifun "Hato" zehn Menschen ums Leben gekommen. 

Nach Angaben des n-tv-Meteorologen Björn Alexander gilt "Mangkhut" mittlerweile als Taifun der Kategorie 2 (Mittelwinde um 160 km/h, in Böen mehr). Große Gefahr geht außer vom Wind und von der Sturmflut auch hier von den Regenmengen und entsprechenden Überschwemmungen aus (insgesamt werden verbreitet bis 300 Liter, teilweise auch bis 500 Liter erwartet). Anders als bei "Florence" in den USA zieht "Mangkhut" aber relativ schnell weiter ins Landesinnere. Damit fallen die Regenmengen nicht so hoch aus wie an der US-Küste. Der Wind schwächt sich ebenfalls bald ab. Dennoch werden die Schäden auch hier verheerend sein.

Tote und Schäden auf den Philippinen

Die Zahl der Taifun-Opfer auf den Philippinen stieg derweil auf 29. Das teilten die Behörden mit. Es könnten aber bis zu 100 Personen ums Leben gekommen sein. Ein Erdrutsch habe eine von Bergwerksarbeitern bewohnte Baracke unter sich begraben, sagte der Bürgermeister der Stadt Itogon im Norden des Landes. In dem Haus hätten sich mindestens 40 Menschen aufgehalten. 32 weitere Bewohner seiner Stadt seien wahrscheinlich ums Leben gekommen.

Am Samstagmorgen war der Taifun begleitet von starken Regenfällen mit voller Wucht im Norden der Philippinen auf Land getroffen, knapp 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila. Dabei schwächte er sich mit Windgeschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde etwas ab. Böen erreichten 285 Kilometer pro Stunde. Der Sturm entwurzelte Bäume, zerstörte Häuser und löste zahlreiche Erdrutsche aus. Mehr als vier Millionen Menschen waren nach Angaben der Behörden ohne Strom.

Insgesamt sollen mindestens 5,2 Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein. Das Rote Kreuz der Philippinen geht aufgrund der Zerstörungskraft sogar von bis zu zehn Millionen Betroffenen aus. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte wollte sich am Sonntag vor Ort einen Eindruck von der Katastrophe verschaffen. "Mangkhut" war bislang der stärkste Taifun in diesem Jahr auf den Philippinen. Die Philippinen werden jedes Jahr von etwa 20 Taifunen heimgesucht. Einer der stärksten Taifune der vergangenen Jahre war "Haiyan" im November 2013. Damals starben mehr als 6300 Menschen, mehr als vier Millionen verloren ihr Zuhause.

"Mangkhut" ist nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re weit gefährlicher für die Bevölkerung als Ex-Hurrikan "Florence" an der US-Ostküste. "Humanitär ist 'Mangkhut' das ernstere Ereignis", sagte Ernst Rauch, Leiter der Klimaforschung des weltgrößten Rückversicherers.

Quelle: ntv.de, wne/lou/dpa

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