Menschen fliehen vor Buschfeuern Sydney beharrt auf Neujahrsfeuerwerk
30.12.2019, 03:20 Uhr
Buschbrände in Australien zwingen rund 30.000 Anwohner und Urlauber dazu, viele Regionen zu verlassen. Ein großes Musikfestival muss abgesagt werden, auf das Abrennen von Feuerwerkskörpern zu Neujahr will die Metropole Sydney dennoch nicht verzichten.
In Australien verlassen Tausende Touristen und Einwohner große Teile des Bundesstaates Victoria. Die australischen Behörden hatten wegen der Gefahr weiterer Buschbrände Anwohner und Urlauber zur sofortigen Evakuierung der Region aufgrund der extremen Wetterbedingungen aufgerufen. Für Montag seien Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius, starke Winde aus wechselnden Richtungen und Gewitter zu erwarten, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit.
Dadurch erhöhe sich die Brandgefahr in sieben der neun Bezirke des Bundesstaates extrem und bedrohe den Princes Highway, eine Hauptverkehrsader in der Region. "Heute wird eine Herausforderung für die Rettungsdienste und die Gemeinschaft sein", sagte der Leiter der Behörde, Andrew Crisp. Rund 30.000 Bewohner und Urlauber waren daher aufgefordert, spätestens bis Montagmorgen das Gebiet östlich der Stadt Bairnsdale zu räumen, ein Gebiet halb so groß wie Belgien.
Bairnsdale liegt rund 280 Kilometer östlich der Millionenmetropole Melbourne. Ein jährliches Musik-Festival, das in der betroffenen Gegend rund um den Ort Lorne an der Great Ocean Road über den Jahreswechsel stattfinden sollte, wurde am Sonntagmorgen abgesagt. Rund 9000 Besucher hielten sich bereits auf dem Gelände auf und mussten abreisen. Auch im Bundesstaat New South Wales werde für Silvester mit extrem hohen Temperaturen und einer steigenden Brandgefahr gerechnet.

Ein imposantes Bild bietet jedes Jahr das Feuerwerk vor der Skyline von Sydney.
(Foto: imago/Xinhua)
Wie australische Medien berichten, will Australiens Millionen-Metropole Sydney ungeachtet der seit Wochen wütenden Buschbrände den Jahreswechsel auch in diesem Jahr mit dem traditionellen Riesen-Feuerwerk feiern. Die Stadtverwaltung der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales habe sich über eine Petition mit 260.000 Unterschriften hinweggesetzt, die sich gegen das Spektakel ausspreche und die die Finanzmittel für das Feuerwerk stattdessen zur Bekämpfung der Brände einsetzen wolle.
Unter dem politischen Druck erklärte die Regierung, sie werde die freiwilligen Feuerwehrleute für Einkommensverluste entschädigen, da die diesjährige Buschfeuersaison arbeitsintensiver sei. Premierminister Scott Morrison sagte, dass Zahlungen von bis zu 6.000 AUD (4.186 Euro) für Berechtigte zur Verfügung stehen würden, die mehr als 10 Tage im Einsatz verbracht hätten. Die Buschfeuer wüten seit September in fünf Bundesstaaten Australiens. Bislang wurden mehr als vier Millionen Hektar Land zerstört. Acht Menschen kamen im Zusammenhang mit den Bränden ums Leben.
Quelle: ntv.de, mba/rts