Panorama

Täter festgenommen Tankstellenräuber erschießt auf Flucht einen Polizisten

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Im Süden des Saarlands will ein Mann eine Tankstelle überfallen. Das Vorhaben geht jedoch gewaltig schief. Als die Polizei anrückt, flieht der Räuber zu Fuß. Dann kommt es zu einem Gerangel und mehreren Schüssen. Ein Polizist stirbt.

Nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Völklingen in den frühen Abendstunden ist ein Polizist durch Schüsse getötet worden. Zwei Polizeibeamte haben den Täter zu Fuß verfolgt, sagte ein Polizeisprecher in Saarbrücken. Es sei zu einem Gerangel gekommen, bei dem der Tankstellenräuber einem der Beamten die Schusswaffe entreißen konnte und mehrfach auf den Polizisten schoss.

Dabei wurde ein Beamter lebensgefährlich verletzt, sagte der Sprecher. Wenig später erlag der Uniformierte seinen Verletzungen. Laut "Saarbrücker Zeitung" handelt es sich um einen 34 Jahre alten Polizisten aus Völklingen. Das Opfer sei ein "klassischer Einsatzbeamter auf der Dienststelle" gewesen, so der Sprecher. Der Täter sei bei dem Schusswechsel ebenfalls getroffen worden. Er versuchte zwar zu fliehen. Doch dies gelang ihm nicht. Er wurde festgenommen und befindet sich nun in einem Krankenhaus.

Der Überfall ereignete sich gegen 18 Uhr an der Aral-Tankstelle in der Karolingerstraße. Dort scheinen keine Menschen verletzt worden zu sein. Laut "Bild"-Zeitung erbeutete der Räuber Geld oder Waren.

Der Ort der tödlichen Schussabgabe, eine Wiese mitsamt Gehwegen zwischen dem Stadtbad, Finanzamt und Rathaus, wurde nach dem Vorfall gesperrt. Ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften war im Einsatz. Auf den Straßen waren Polizeibeamte mit Maschinenpistolen unterwegs. Auch mehrere Rettungswagen und die Feuerwehr waren vor Ort gefordert. Mehrere Buslinien mussten so lange im Süden des Stadtzentrums umgeleitet werden.

Der Tatort der Schüsse wurde gesperrt.

Der Tatort der Schüsse wurde gesperrt.

(Foto: IMAGO/BeckerBredel)

Jetzt suchen Ermittler nach Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können. Auch Videos und Fotos könnten hilfreich sein. Die Polizei richtete ein Hinweisportal ein.

Bestürzung im Saarland

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost von der SPD habe noch am Abend die Polizeiinspektion in Völklingen besucht, teilte ein Ministeriumssprecher mit. "Als Innenminister und Dienstherr der saarländischen Polizei trauere ich um unseren jungen Kollegen, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit sein Leben verloren hat", sagte Jost. Er wolle "die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen" sowie das Einsatzgeschehen "sorgfältig aufarbeiten".

Die Ministerpräsidentin des Saarlands, Anke Rehlinger, teilte auf Instagram mit: "Ich trauere mit der Familie des Beamten, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit tödlich verletzt wurde." Sei sei nun "in Gedanken bei der Familie und bei den Kolleginnen und Kollegen der Polizei, die für uns alle jeden Tag einstehen".

Rettungskräfte befanden sich im Großeinsatz.

Rettungskräfte befanden sich im Großeinsatz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auch die Landes-CDU zeigte sich erschüttert: "Die Nachricht erfüllt uns mit tiefer Trauer und Bestürzung", sagte Unions-Landeschef Stephan Toscani. Er sprach den Angehörigen und Freunden des getöteten Beamten sein Beileid aus.

"Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten des im Dienst getöteten Kollegen", teilte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, mit. Der Familie wie auch den Kollegen und anderen beteiligten Einsatzkräften wünsche er viel Kraft.

Die Stadt Völklingen hat nach eigenen Angaben rund 40.000 Einwohner und zählt zu den größeren Städten im Saarland. Sie ist vor allem durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bekannt, einem ehemaligen Eisenwerk.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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