"Heftiger geht es nicht" Tausende Kalifornier fliehen vor Waldbränden
07.11.2024, 13:17 Uhr Artikel anhören
In den USA wüten "extreme und lebensbedrohliche Brände", die Tausende Menschen in die Flucht treiben. Bewohner versuchen, ihre Tiere in Sicherheit zu bringen. Feuerwehrleute retten zwei Menschen aus dem Rauch. Stromversorger kappen die Leitungen.
Waldbrände in Kalifornien haben Dutzende von Häusern zerstört und Tausende Bewohner zur Flucht gezwungen. Im Nordwesten von Los Angeles habe sich der Brand nahe der Stadt Camarillo explosionsartig ausgebreitet - mehr als 10.000 Menschen mussten evakuiert werden, 3500 Gebäude waren von den Flammen bedroht, wie der Gouverneur Gavin Newsom mitteilte. Nach Angaben der Feuerwehr erlitten zwei Menschen eine Rauchvergiftung. Die Feuerwehr meldete zunächst keine verletzten Einsatzkräfte.
Auf Luftaufnahmen war zu sehen, wie Leute weiter oben in den Hügeln verzweifelt Pferde in Anhänger luden, während in der Nähe Flammen aufloderten. "Das Feuer breitet sich gefährlich schnell aus", sagte der Leiter der Feuerwehr von Ventura County, Dustin Gardner. Die Einsatzkräfte seien zu den von den Flammen umzingelten Häusern gerannt, um Leben zu retten. "Heftiger geht es nicht. Ich bin mir sicher, dass den Feuerwehrleuten die Nackenhaare zu Berge standen", sagte er. "Evakuierungsanordnungen sind in Kraft, und wir bitten die Bewohner dringend, zu ihrer Sicherheit diesen Anordnungen zu folgen."
Luftaufnahmen zeigten Dutzende von brennenden Häusern. Die Feuerwehr setzte auch Hubschrauber und Löschflugzeuge ein. Starke Winde und eingeschränkte Sicht behinderten jedoch die Löscharbeiten. In weniger als fünf Stunden breitete sich das Feuer auf eine Fläche von 62 Quadratkilometern aus. Am Mittwochnachmittag war der Brand noch immer außer Kontrolle. In Malibu kämpften Einsatzkräfte gegen ein weiteres Feuer in der Nähe des Broad Beach, das nur teils eingedämmt werden konnte.
Der Nationale Wetterdienst warnte vor "extremen und lebensbedrohlichen Bränden" in Südkalifornien aufgrund der Santa-Ana-Winde mit einer Geschwindigkeit von 134 Kilometern pro Stunde. Kalifornische Stromversorger schalteten Anlagen ab, nachdem in den vergangenen Jahren mehrere Waldbrände durch Stromleitungen ausgelöst wurden. Am Mittwoch waren mehr als 65.000 Kunden in Südkalifornien vorsorglich ohne Strom, in Nordkalifornien mehr als 20.000. Das Feuer trifft eine Region, die bereits in den vergangenen Jahren mit schweren Waldbränden zu kämpfen hatte.
Quelle: ntv.de, mpa/AP/AFP