Panorama

"Bombenzyklon" braust durch USA Temperatur in Denver fällt an einem Tag um 35 Grad

In South Dakota zeigen Kühe deutlich, wie stark die Temperaturen fallen können.

In South Dakota zeigen Kühe deutlich, wie stark die Temperaturen fallen können.

(Foto: Lonetree Ranch via REUTERS)

Vor zehn Tagen macht sich eine Kaltfront von Sibirien aus auf den Weg nach Nordamerika. Mit eisigen Temperaturen im Gepäck sorgt sie inzwischen für Unwetterwarnungen im Mittleren Westen der USA. Die Rede ist von einem "Sturm, wie er nur einmal pro Generation vorkommt".

Ein Wintersturm könnte die Weihnachtspläne von Millionen US-Amerikanern durcheinander bringen: Eine arktische Kaltfront, wie sie nur "einmal pro Generation vorkommt", zieht derzeit vom Mittleren Westen der USA nach Osten. Fluggesellschaften raten allen Reisenden, sich auf Verspätungen und Stornierungen einzustellen. Von dem Sturm dürften auch unzählige Autofahrer auf dem Weg zur Weihnachtsfeier mit ihren Familien sein.

Der US-Wetterdienst (NWS) warnt vor "rekordverdächtiger Kälte und lebensbedrohlichen Windböen", die sich von den Rocky Mountains auf die östliche Hälfte der USA ausbreiten werden. In einigen Gebieten können die Temperaturen demnach auf bis zu minus 50 Grad Celsius sinken. Laut den NWS-Experten ist mit Schäden an der Infrastruktur sowie massiven Störungen im Flug- und Straßenverkehr zu rechnen.

Nach Angaben des privaten Wettervorhersagedienstes AccuWeather könnte sich der Sturm durch die sogenannte Bombogenese rasch zu einem Bombenzyklon verstärken. Bei der Bombogenese trifft eine sehr kalte Luftmasse auf eine sehr warme. Innerhalb von 24 Stunden fällt der Luftdruck um mehr als 24 Hektopascal (hPa) ab. Ein riesiges Sturmtief entsteht. Mit dem Namen soll die Gefahr ausgedrückt werden, die von diesen Unwetterfronten ausgeht.

Arktische Luft aus Sibirien

In den USA stammt die sehr kalte Luft aus Sibirien, wo vor zehn Tagen Temperaturen von weniger als minus 60 Grad erfasst wurden. Über die Tschuktschensee, ein Randmeer des Nordpolarmeers, ist das Tiefdruckgebiet an Alaska vorbeigezogen und in Kanada angelandet. Mit Temperaturen von gut minus 50 Grad zog es in den vergangenen Tagen durch die kanadischen Territorien Yukon und Nordwest-Territorien nach Süden in Richtung des Mittleren Westens der USA und der Rocky Mountains.

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Nach der Ankunft fiel die Temperatur in Denver, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Colorado, innerhalb eines Tages von plus 10 Grad Celsius auf minus 25 Grad Celsius. In Boulder, ebenfalls in Colorado gelegen, warnt der Wetterdienst NWS davor, das Haus zu verlassen. Wer unbedingt ins Freie müsse, solle mehrere Lagen Kleidung anziehen und regelmäßige Pausen zum Aufwärmen einlegen, heißt es.

Im US-Bundesstaat New York warnt der Wetterdienst NWS ebenfalls - vor einem "Sturm, wie er nur einmal pro Generation vorkommt". Demnach sind Windböen von mehr als 105 Kilometern pro Stunde und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt möglich. Es sei mit vereinzelten oder möglicherweise großflächigen Stromausfällen zu rechnen. In Minneapolis (Minnesota) sprach der NWS von einem "lebensbedrohlichen" Phänomen, das ernst genommen werden sollte.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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