Panorama

"Beispiellose Gewalt" gegen ICE Tote und Verletzte bei Schüssen auf Büro von US-Einwanderungsbehörde

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Screenshot 2025-09-24 203013.png

Die "ICE-Strafverfolgung ist mit beispielloser Gewalt konfrontiert", sagt US-Heimatschutzministerin Noem. Bereits zum dritten Mal wird jetzt auf eine Einrichtung der Einwanderungsbehörde geschossen - allein in Texas. Es gibt Tote.

Eine unbekannte Person hat Behördenangaben zufolge an einer Außenstelle der US-Einwanderungsbehörde ICE in Dallas im US-Bundesstaat Texas zwei andere Menschen und sich selbst erschossen. Bei dem Vorfall sei mindestens ein weiterer Mensch durch Schüsse verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ersten Erkenntnissen zufolge habe die tatverdächtige Person von einem angrenzenden Gebäude aus das Feuer eröffnet. Der Notruf ging den Angaben nach am frühen Morgen gegen 6.40 Uhr (Ortszeit) ein.

Die Bundespolizei FBI ging nach eigenen Angaben zunächst von einem ideologischen Motiv aus. Joe Rothrock vom FBI sagte bei einer Pressekonferenz, die Ermittlungen richteten sich gegen einen "Akt gezielter Gewalt". "Erste Hinweise, die wir auf Patronen in der Nähe des mutmaßlichen Schützen gefunden haben, enthalten Botschaften ICE-feindlicher Natur", sagte Rothrock. FBI-Direktor Kash Patel veröffentlichte auf der Plattform X ein Foto einer Patrone des Schützen, auf der "ANTI-ICE" geschrieben stand.

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem erklärte auf X, Einzelheiten seien noch unklar. "Aber wir können bestätigen, dass es mehrere Verletzte und Todesopfer gegeben hat." Der Schütze sei an einer Schusswunde gestorben, die er sich selbst zugefügt habe. "Wir wissen, dass unsere ICE-Strafverfolgung mit beispielloser Gewalt konfrontiert ist", fügte Noem hinzu. "Das muss aufhören." Auch Vizepräsident JD Vance schrieb auf X, Angriffe auf Strafverfolgungsbehörden, vor allem ICE, müssten aufhören. "Ich bete für alle, die bei diesem Angriff verletzt wurden, und für ihre Familien."

Dritter Vorfall dieser Art in Texas

Der Angriff ist bereits die dritte Schießerei in diesem Jahr an einer Einrichtung des Heimatschutzministeriums in Texas. Die ICE steht wegen ihrer Rolle bei der umstrittenen Einwanderungspolitik der Regierung von Präsident Donald Trump im Zentrum der Kritik von Demokraten und Aktivisten.

Verschiedene Ermittler sind am Tatort im Einsatz.

Verschiedene Ermittler sind am Tatort im Einsatz.

(Foto: AP Photo/Julio Cortez)

ICE-Interimschef Todd Lyons sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN, der Angriff sei möglicherweise aus einem Hinterhalt ausgeübt worden. Darauf deuteten erste Informationen hin, sagte Lyons. Ihm zufolge seien drei Menschen von den Schüssen getroffen worden.

Unter den Verletzten seien keine Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde, sagte eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums dem Sender Fox News. Es handle sich um Menschen, die von der ICE festgehalten würden. Der Schütze sei ein weißer Mann gewesen, der auf dem Dach eines Gebäudes gegenüber der Behörde die Waffe gegen sich selbst gerichtet habe, als Sicherheitskräfte sich ihm genähert hätten.

Die ICE steht im Mittelpunkt der harten Abschiebepolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Der Einsatz schwer bewaffneter, maskierter Beamter bei Razzien an öffentlichen Orten gegen mutmaßlich illegale Einwanderer hat eine scharfe Debatte in den USA ausgelöst. Nachdem Razzien der ICE gegen Migranten in der US-Metropole Los Angeles Proteste ausgelöst hatten, hatte Trump die Nationalgarde und US-Marines in die kalifornische Stadt geschickt.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen