30 Menschen eingeschleust Toter unter Flüchtlingen in Sachsen entdeckt
29.10.2021, 14:36 Uhr
Deutsch-polnische Streifen sind im Grenzgebiet im Einsatz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit Wochen versuchen tausende Migranten über Belarus und Polen nach Deutschland zu gelangen. Am Morgen schaffen es rund 30 Menschen in einem Transporter nach Sachsen. Als die Polizei den Bus untersucht, findet sie eine Leiche. Woran der Mann gestorben ist, wissen die Ermittler noch nicht.
Die Polizei hat nahe dem sächsischen Schöpstal im Landkreis Görlitz unter 30 offenbar über die deutsch-polnische Grenze geschleusten Menschen einen Toten entdeckt. Es handle sich um einen 32 Jahre alten Mann aus dem Irak, hieß es in einer Mitteilung der Polizeidirektion Görlitz. Es sei vermutlich einige Stunden zuvor gestorben. Eine Obduktion solle die Todesursache klären.
Nach Zeugenhinweisen hatte die Polizei gegen sieben Uhr morgens nahe der Autobahn 4 zunächst etwa 30 Menschen festgestellt, von denen einige gerade aus einem Kleintransporter gestiegen waren. Dann bemerkten die Beamten den Toten unter ihnen. Die aufgegriffenen Flüchtlinge wurden von der Bundespolizei in Obhut genommen.
Der Fahrer des Transporters war den Angaben zufolge geflüchtet. Die Polizei leitete deshalb die Fahndung nach einem 42 Jahre alten Mann türkischer Abstammung ein. Unterdessen nahm sie den 48 Jahre alten Fahrer eines zweiten Transporters fest, der ebenfalls an der mutmaßlichen Schleusung beteiligt gewesen sein soll. Schöpstal liegt etwa acht Kilometer von der Grenze entfernt.
Seit August versuchen tausende Migranten, meist aus dem Nahen Osten und Afrika, die polnische Grenze von Belarus aus zu überqueren. Die EU geht von einer Vergeltungsaktion des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko für Brüsseler Sanktionsbeschlüsse aus.
Es wird vermutet, dass die belarussischen Behörden die Migranten gezielt ins Land holen und an die Grenzen zu den östlichen EU-Staaten schleusen. In den vergangenen Wochen erreichte eine zunehmende Zahl von Migranten auch Deutschland.
Quelle: ntv.de, spl/AFP