Panorama

Steine am Berg herabgestürztIn Tirol verschütteter KSK-Soldat ist tot

13.06.2022, 13:21 Uhr (aktualisiert)
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Vier weitere Deutsche, mit denen der Verschüttete unterwegs war, blieben unverletzt. (Foto: picture alliance/dpa/APA)

Im österreichischen Kaisergebirge kommt es zu einem tragischen Vorfall: Ein Mensch wird von einer Steinlawine verschüttet. Bei dem Verunglückten handelt es sich um einen KSK-Soldaten. Die Suche nach ihm gestaltet sich äußerst schwierig. Jetzt gibt es traurige Gewissheit.

Ein in Tirol verunglückter und von Gesteinsbrocken verschütteter deutscher Bundeswehrsoldat ist tot geborgen worden. Einsatzkräfte von Militär und Polizei konnten den 30-Jährigen am Nachmittag orten, wie die österreichische Polizei mitteilte. Die Leiche des Mannes sei bereits ins Tal gebracht worden. Er war Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK), einer Eliteeinheit. Er wurde erfasst, als 50 Kubikmeter Steine am Berg herabstürzten.

Zu dem Unfall am gestrigen Donnerstag war es gekommen, als die Eliteeinheit eine Gebirgsausbildung absolvierte. Brocken in der Größe von fünf Kubikmetern seien am Stripsenjoch herabgestürzt, sagte ein Sprecher der Einsatzleitstelle. Die Umstände der Rettungsarbeiten waren den Angaben zufolge wegen Nebels, Nässe und der Gefahr von losem Gestein lebensgefährlich und mussten in der Nacht zum Freitag unterbrochen werden. Sucharbeiten von Militär und Zivilkräften blieben lange Zeit ergebnislos.

Vier weitere Deutsche, mit denen der Verschüttete unterwegs war, blieben unverletzt. Die Fünf hatten sich über eine 40 Meter hohe Felswand abgeseilt, wie die Polizei mitteilte. Als der 30-Jährige den Fuß der Wand erreicht habe, habe er über einen Weg wieder zum Ausgangspunkt hinaufsteigen wollen, als die große Felslawine über ihm niedergegangen sei. Seine Kameraden, die sich schon oben befunden hätten, hätten sofort mit der Suche begonnen und Einsatzkräfte alarmiert.

Die deutschen Kommandosoldaten werden zu Heeresbergführern ausgebildet. "Alle Kommandosoldaten erhalten eine Gebirgskampfausbildung, um für den Kampf in schwierigem Gelände vorbereitet zu sein", teilte das KSK in einer Mitteilung mit. Das KSK ist in Calw (Baden-Württemberg) stationiert. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht drückte ihre Bestürzung über den Tod des Soldaten aus. In einer Stellungnahme auf Twitter hieß es: "Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind mit der Familie, den Angehörigen sowie den Kameradinnen und Kameraden."

(Dieser Artikel wurde am Freitag, 10. Juni 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, cls/fzö/dpa

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