Panorama

"Ein großes Problem"Trump nennt Schützen psychisch gestört

15.02.2018, 16:02 Uhr
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Die US-Flagge auf dem Weißen Haus weht auf Halbmast. Eine Waffenrechts-Reform dürfte es nach dem Amoklauf aber nicht geben. (Foto: REUTERS)

Nach dem Amoklauf von Florida äußert sich auch Präsident Trump. Er macht eine psychische Störung des Täters für dessen Tat verantwortlich. Man habe gewusst, dass er ein Problem sei. Zu einer Reform des Waffenrechts äußert sich Trump allerdings nicht.

US-Präsident Donald Trump hat eine psychische Störung des Täters als Grund für das Schulmassaker von Parkland im Bundesstaat Florida nahegelegt. Es gebe dafür sehr viele Anzeichen, twitterte Trump.

Der Schütze sei früher sogar wegen schlechten Benehmens von der Schule geflogen, schrieb der Präsident weiter. Nachbarn und Mitschüler hätten gewusst, dass der junge Mann "ein großes Problem" sei. Trump rief dazu auf, solche "Fälle" immer und immer wieder den Behörden zu melden.

Schon kurz nach dem Amoklauf hatte der Präsident den Familien der Opfer kondoliert. "Kein Kind, Lehrer oder sonst jemand sollte sich jemals unsicher in einer US-Schule fühlen", schrieb er. In einer Mitteilung ordnete Trump zudem an, die US-Flagge auf dem Weißen Haus und anderen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast zu setzen.

Am Mittwoch hatte ein 19-Jähriger in seiner Ex-Schule 17 Menschen getötet und 15 verletzt. Er war mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnet, das Täter in den USA oft bei Massakern verwenden. Zur neuerlich aufbrandenden Diskussion über schärfere Waffengesetze in den USA äußerte Trump sich nicht. Er hatte sich bereits im Wahlkampf als Verfechter des privaten Waffenrechts positioniert. Zudem steht er der Waffenlobby NRA nahe.

18. Schul-Schießerei in diesem Jahr

Vertreter der oppositionellen Demokraten halten dagegen eine Verschärfung der Waffengesetze für unerlässlich, um derartige Anschläge zu verhindern. Der Kongress müsse durch eine Waffenreform "unsere Kinder schützen", erklärte die Abgeordnete Gabrielle Giffords zum Parkland-Anschlag - sie war 2011 selbst Opfer eines Attentäters.

Der Amoklauf in Parkland ist der schlimmste Schusswaffenangriff an einer US-Schule unter Trumps Präsidentschaft - und einer der schlimmsten seit Jahrzehnten. Es ist zudem bereits die 18. Schießerei an einer US-Schule in diesem Jahr.

Seit Trumps Amtsantritt haben die USA eine Reihe von Schusswaffenverbrechen erlebt. In Las Vegas starben im vergangenen Oktober 58 Konzertbesucher im Kugelhagel eines Heckenschützen. In einer texanischen Kirche erschoss ein Angreifer im November 26 Menschen.

Quelle: mli/dpa/AFP

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