CNN fordert Erklärung Twitter sperrt Konten von US-Journalisten
16.12.2022, 08:34 Uhr
Plädiert für freie Rede, sperrt aber gleichzeitig Accounts von Journalisten: Twitter-Chef Elon Musk.
(Foto: dpa)
Twitter-Chef Musk stellt sich gerne als Retter der Meinungsfreiheit dar. Nun lässt Twitter Konten von Journalisten bekannter US-Medien sperren. CNN warnt: "Twitters zunehmende Instabilität und Volatilität sollte große Bedenken bei jedem auslösen, der die Plattform nutzt."
Twitter hat die Konten von mehreren Journalisten gesperrt, die über das Unternehmen und seinen neuen Chef Elon Musk berichtet hatten. Betroffen waren am Donnerstag mehr als ein halbes Dutzend Journalisten. Einige von ihnen hatten noch am Vortag über die Sperrung eines Nutzerkontos berichtet, auf dem alle Flüge von Musk dokumentiert wurden.
Twitter gab keine Gründe an, warum die Konten der Journalisten gesperrt wurden. Die Betroffenen arbeiten unter anderem für renommierte Medien wie CNN, "The New York Times" und "The Washington Post". Auch frei arbeitende Journalisten waren betroffen.
"Die plötzliche und ungerechtfertigte Sperrung von Journalisten, inklusive Donie O'Sullivan von CCN, ist besorgniserregend - aber nicht überraschend", erklärte der Fernsehsender. "Twitters zunehmende Instabilität und Volatilität sollte große Bedenken bei jedem auslösen, der die Plattform nutzt." CNN fordere eine Erklärung von Twitter und mache davon die Reaktion auf den Vorfall abhängig.
Der Multimilliardär Musk - derzeit der zweitreichste Mensch der Welt hinter dem französischen Luxusgütermogul Bernard Arnault - hat Twitter seit der Übernahme Ende Oktober ins Chaos gestürzt. Er entließ das Spitzenmanagement und rund die Hälfte der Belegschaft und schaltete gesperrte Konten wie jenes des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder frei. Kritiker befürchten, dass unter Musks Führung auf Twitter Hassbotschaften und Falschinformationen rasant zunehmen könnten.
Seine Ablehnung der Moderation von Inhalten bei Twitter hat Musk auch mit der Wiederherstellung von Meinungsfreiheit begründet. Alle Nutzer sollten grundsätzlich twittern können, was immer sie wollten, solange es legal sei. Freie Rede stehe für ihn an oberster Stelle in einer "funktionierenden Demokratie".
Quelle: ntv.de, ghö/AFP