Panorama

Schloss und 36 weitere Gebäude UNESCO macht Schwerins Residenzensemble zur Welterbestätte

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Das Schweriner Schloss war schon Kulisse für mehrere Filme.

Das Schweriner Schloss war schon Kulisse für mehrere Filme.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Thüringer Wartburg, das Taj Mahal und die Chinesische Mauer. In diese illustre Liste gehört nun auch das Schweriner Residenzensemble. Das Schloss und drei Dutzend weitere Gebäude und Anlagen hat die UNESCO zum Welterbe ernannt. Das freut nicht zuletzt Schwerins Tourismusabteilung.

Die UNESCO hat das Residenzensemble Schwerin als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) gab die Entscheidung auf seiner 46. Sitzung im indischen Neu-Delhi bekannt.

Das Schweriner Schloss und 36 weitere Gebäude und Anlagen in der historischen Innenstadt bilden das Residenzensemble. Es reicht bis zum Hauptbahnhof mit seinem einst der Herrscherfamilie vorbehaltenen Fürstenzimmer. Der Marstall, in dem heute Ministerien untergebracht sind, Theater, Museum, aber auch die einstige Hofwäscherei und das Gebäude der großherzoglichen Leinen- und Bettenkammer sind noch erhalten. Der Dom und die Schelfkirche dienten als Grablege der Herzöge.

Das im Kern viel ältere Schloss erhielt erst Mitte des 19. Jahrhunderts sein heutiges romantisches Aussehen, das es zum Besuchermagneten und auch schon zur Kulisse internationaler Filmproduktionen machte. So war es Schauplatz in "Kingsman: The Golden Circle". Heute beherbergt das zu DDR-Zeiten als Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen genutzte Schloss ein Museum und ist Sitz des Landtags samt Verwaltung.

Schwerin erwartet mehr Besuch

Auf der Liste des Weltkulturerbes stehen bislang aus Mecklenburg-Vorpommern nur die Hansestädte Wismar und Stralsund. Den Status Weltnaturerbe haben alte Buchenwälder im Müritz-Nationalpark und auf der Insel Rügen. Die Idee, Schwerin auf die Welterbeliste zu bringen, ist schon mehr als 20 Jahre alt.

Die UNESCO weiß: Die meisten Kultur- und Naturerbestätten erlangen mit ihrer Einschreibung in die Welterbeliste einen gesteigerten Bekanntheitsgrad, der sich oftmals in einer Zunahme der Besucherzahlen spiegelt. In der Hansestadt Wismar haben sich die Übernachtungszahlen seit der Aufnahme 2022 von rund 200.000 auf 414.000 im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die Zahlen seien nach und nach gestiegen, sagt Stadtsprecher Marco Trunk. Der Welterbe-Status sei dabei ein Faktor von mehreren. "Selbstverständlich gibt es die Erwartung, dass Schwerin durch den Status als Weltkulturerbe international an Bekanntheit gewinnt", heißt es aus der Pressestelle Schwerins.

Bereits am Freitag hatte das Gremium der sächsische Kleinstadt Herrnhut den Titel als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine ebenfalls verliehen. Herrnhut ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeine. Das fehlende "d" ist der Sprache dieser Zeit geschuldet, als man noch von Gemeine sprach.

Quelle: ntv.de, lwe/dpa

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