Ziel sind 100 Tage unter WasserUS-Professor will "Übermensch" werden
Der US-Professor Joseph Dituri lebt schon 75 Tage ohne Druckausgleich unter Wasser. Dass er damit einen neuen Weltrekord aufstellt, reicht dem selbsternannten "Dr. Deep Sea" aber nicht. Er will die 100 voll machen und das Experiment als "Übermensch" beenden.
Auf dem Grund einer Lagune in Florida, etwa neun Meter unter der Wasseroberfläche, lebt seit 75 Tagen der US-Professor Joseph Dituri. Damit knackt der Forscher den bisherigen Weltrekord von 73 Tagen, zwei Stunden und 34 Minuten der zwei Professoren Bruce Cantrell und Jessica Fain aus dem Jahr 2014. Im Gegensatz zu ihnen ist Dituri während seines Aufenthalts im Unterwasserhotel "Jules' Undersea Lodge" in Key Largo jedoch die meiste Zeit allein.
Anders als beispielsweise in U-Booten verfügt sein Unterwasser-Refugium über keine Technik für den Druckausgleich. Mit seinem Experiment "Projekt Neptun 100" will der ehemalige US-Marine-Offizier erforschen, wie sich der erhöhte Druck auf seinen Körper auswirkt. Dituri erwartet deutliche "gesundheitliche Verbesserungen" und verkündet, er werde als "Übermensch" aus der Lodge steigen.
Professor will 100 Tage unter Wasser bleiben
Er fühle sich zwar sehr geehrt, mit seinem neuen Weltrekord will sich der selbsternannte "Dr. Deep Sea" aber nicht zufriedengeben. Nach eigenen Aussagen soll das "Projekt Neptun 100" noch bis zum 9. Juli dauern, dann wird er 100 Tage unter Wasser verbracht haben. Es liege noch eine Menge Forschungsarbeit vor ihm und seinem Team. Dazu gehören unter anderem tägliche physiologische Experimente, um zu beobachten, wie der menschliche Körper auf eine langfristige Exposition gegenüber extremem Druck reagiert.
Dituris Tagesabläufe gleichen einander in den vergangenen zweieinhalb Monaten stark und bestehen neben dem Lehren per Online-Kursen und dem Geben von Interviews aus seinem Unterwasser-Studio heraus vor allem aus körperlichem Training und einem etwa einstündigen Mittagsschlaf. Zu essen gibt es meist proteinreiche Mahlzeiten aus Eiern und Lachs, die er in der Mikrowelle zubereitet. Obwohl er das Leben unter Wasser liebt, gebe es eine Sache, die Dituri wirklich vermisst. Normalerweise stehe Dituri jeden Morgen auf, um sich den Aufgang der Sonne anzuschauen – die fehle ihm während seines Experiments am meisten.
Für die Zeit nach"Projekt Neptun 100" hat Dituri bereits weitere große Pläne. Im September 2023 will er auf einem Parabelflug den Zustand der Schwerelosigkeit erleben. Damit unternimmt er den ersten Schritt auf dem Weg zu seinem großen Traum: 2026 möchte er als ziviler Astronaut das Weltall bereisen.
