Panorama

"Unabhängigkeitsfeier" vom Virus USA verfehlen Impfziel zum 4. Juli

Es darf wieder gefeiert werden. Coronabedingt waren die meisten Feiern, Paraden und Feuerwerke zum 4. Juli 2020 abgesagt worden. Inzwischen sind die Beschränkungen großteils aufgehoben.

Es darf wieder gefeiert werden. Coronabedingt waren die meisten Feiern, Paraden und Feuerwerke zum 4. Juli 2020 abgesagt worden. Inzwischen sind die Beschränkungen großteils aufgehoben.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Präsident Biden hatte den heutigen Unabhängigkeitstag zum Stichtag für die Corona-Impfkampagne erklärt. Doch das Ziel, 70 Prozent der Erwachsenen zu immunisieren, verfehlen die USA. Bidens Corona-Koordinator verbreitet trotz der großen Zahl an Impfgegnern und -zögerern Optimismus.

Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC am Sonntagmorgen (Ortszeit) zeigten.

US-Präsident Joe Biden wird am heutigen Independence Day vor dem Weißen Haus rund tausend Gäste zu einem großen Grillfest empfangen und eine Rede halten. Am Abend gibt es in der Hauptstadt Washington und in vielen anderen US-Städten große Feuerwerke. Biden will an dem Nationalfeiertag, der an die Unabhängigkeitserklärung der USA vom 4. Juli 1776 erinnert, auch die "Unabhängigkeit" vom Coronavirus feiern.

Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Das Weiße Haus hatte bereits Ende Juni eingeräumt, das Impfziel könne zum Unabhängigkeitstag der USA wohl nicht erreicht werden. Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. "Immer mehr Menschen entscheiden, dass sie auch geimpft werden wollen", zeigte sich Zients zuversichtlich. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft - deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr.

Täglich 13.000 Neuinfektionen

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von rund 330 Millionen Menschen haben inzwischen 55 Prozent mindestens die erste Spritze bekommen. In ländlicheren Bundesstaaten, vor allem im Süden, liegt die Impfquote deutlich niedriger als im Rest des Landes. Dort stieg zuletzt auch wieder die Zahl der Neuinfektionen, was Experten auch auf die rasche Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zurückführen. Im Schnitt gibt es landesweit nun täglich gut 13.000 Neuinfektionen.

Viele Bundesstaaten bieten bereits Anreize wie die Verlosung hoher Geldpreise an, um die Menschen dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. Umfragen legen jedoch nahe, dass der Fortschritt der Impfkampagne nun immer zäher werden dürfte, weil eine Minderheit die Impfungen ablehnt. Die Minderheit der Zögerer und Impfverweigerer könnte Erhebungen zufolge gut 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Vor allem unter Republikanern, der Partei von Ex-Präsident Donald Trump, ist eine ablehnende Haltung verbreitet.

In den USA werden vor allem die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna eingesetzt, jener von Johnson & Johnson spielt eine geringere Rolle. Die Regierung hat sich reichlich Impfstoff gesichert und hat bereits damit begonnen, Millionen Dosen an andere Länder abzugeben.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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