Gewalttat in Baden-Württemberg Ukrainer stirbt nach Angriff in Flüchtlingsunterkunft
30.07.2023, 17:26 Uhr Artikel anhören
Die Polizei richtete noch in der vergangenen Nacht die Sonderkommission "Morez" ein.
(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)
Nach einem Notruf findet die Polizei einen blutüberströmten Mann in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Achern. Der 64-jährige Ukrainer stirbt kurz darauf in der Klinik. Eine Soko nimmt sofort die Ermittlungen auf - und nimmt nun einen Mann vorläufig fest.
In einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Achern ist ein ukrainischer Mann nach einem Angriff gestorben. Die Polizei fand nach einem Notruf am Samstagnachmittag den blutüberströmten Mann im Flur der Gemeinschaftsunterkunft, wie sie nun mitteilte. Der 64-Jährige kam demnach mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik, starb dort aber wenig später an seinen schweren Verletzungen.
Die Beamten gingen bereits am Samstag davon aus, dass er Opfer einer Straftat wurde. Am Sonntagnachmittag teilte die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Baden-Baden mit, dass ein Mann in Gewahrsam genommen worden sei, der möglicherweise mit dem Geschehen in Verbindung stehen könnte. Zur Art der Verletzung gibt es bisher keine Informationen. Die genauen Hintergründe des Angriffs müssten nun ermittelt werden, heißt es von der Kriminalpolizei. Dafür wurde noch in der Nacht die Sonderkommission "Morez" gebildet.
Die bisherigen Befragungen ergaben, dass der Mann ebenso wie knapp 100 andere Menschen in der Unterkunft wohnte. Rechtsmediziner untersuchen den Leichnam des 64-Jährigen, eine Obduktion wurde beantragt. Zudem ruft die Polizei Offenburg Zeugen auf, sich zu melden, wenn sie Hinweise zu dem Übergriff haben.
Bei den Polizeimaßnahmen in der Nacht habe sich ein weiterer Bewohner der Unterkunft gegen die Einsatzkräfte zur Wehr gesetzt, hieß es von den Beamten. Dieser habe sich wohl "in einem Ausnahmezustand" befunden, ihm hätten Handschellen angelegt werden müssen. Dabei sei er leicht verletzt worden. Nach derzeitigen Erkenntnissen stehe er aber nicht mit dem Angriff auf den 64-Jährigen in Verbindung.
Quelle: ntv.de, spl/AFP