Panorama

Hungertod in Gefangenschaft Ukrainische Militär-Delfine sind tot

Bei diesen Delfinen, die 2016 in der Flensburger Förde gesichtet wurden, handelt es sich bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht um Militär-Delfine.

Bei diesen Delfinen, die 2016 in der Flensburger Förde gesichtet wurden, handelt es sich bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht um Militär-Delfine.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Kalten Krieg bilden die USA und die Sowjetunion auch Kampf-Delfine aus. Später gehen die Tiere in ukrainischen Besitz über und mit der Annexion der Krim in russischen. Doch angeblich verweigern sie sich den neuen Herren und sterben einen "heldenhaften Tod".

Mit dem Einmarsch russischer Truppen verliert die Ukraine 2014 nicht nur die Krim, sondern auch eine Spezialeinheit ihrer Marine: Militär-Delfine. Die Meeressäuger wurden ausgebildet, um Spezialaufträge zu erledigen, ehe sie in russische Gefangenschaft gerieten. Nun sollen die Tiere tot sein, wie der ukrainische Repräsentant auf der Krim, Boris Babin, behauptet.

Die Delfine waren in dem Marinekomplex "Okeanarium" in der Krim-Hauptstadt Sewastopol untergebracht. Babin sagte dem ukrainischen Portal "Obosrewatel", die Tiere hätten sich nach der russischen Annexion der Halbinsel nicht an ihre neuen Herren gewöhnt. Die Delfine hätten nicht nur die Kooperation mit ihren neuen Trainern verweigert, sondern auch die Nahrungsaufnahme, sagte Babin. Aus diesem Grund seien sie später gestorben. "Viele ukrainischen Soldaten haben ihren Eid weniger ernst genommen als diese Delfine."

Russland wies die Darstellung Babins zurück. Dmitri Belik, Abgeordneter in der Staatsduma, sagte dem staatlichen, russischen Portal "Sputnik", die Tiere seien schon vor 2014 eines natürlichen Todes gestorben, nachdem das ukrainische Militär sie in private Hände verkauft habe. Er warf der Ukraine vor, die Tiere vernachlässigt zu haben.

Babins Aussagen führten zu hitzigen Diskussionen sowohl in der Ukraine als auch in Russland. Während Anhänger der ukrainischen Darstellung den Hungertod der Tiere als "heldenhaft" feierten, bezeichneten andere die Geschichte als "Blödsinn".

Das "Okeanarium" in Sewastopol ist ein Überbleibsel des Kalten Krieges. Genauso wie die USA in San Diego hat die Sowjetunion dort Delfine und andere Meeressäuger mit dem Ziel ausgebildet, feindliche Taucher und Unterwasserminen aufzuspüren, militärische Ausrüstungsgegenstände auf See einzusammeln und Menschen zu helfen, die über Bord gegangen sind. Später hatten die Delfine der ukrainischen Schwarzmeerflotte angehört. Über die tatsächlichen Einsätze der Delfin-Einheiten ist allerdings sehr wenig bekannt.

Quelle: ntv.de, chr

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