Panorama

Kenia, Oman, Saudi-ArabienUnesco ernennt neue Welterbestätten

30.06.2018, 01:39 Uhr
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Das Mausoleom von Bibi Maryam in der antiken Stadt Kalhat in Oman ist jetzt Weltkulturerbe. (Foto: imago/GFC Collection)

Die Unesco erklärt drei Stätten zum Weltkulturerbe, alles jahrhundertealte Bauwerke: Ein Trockensteinkomplex in Kenia, eine antike Stadt in Oman und die größte Oase der Welt in Saudi-Arabien. Über die deutschen Bewerber wird erst noch entschieden.

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat drei neue Stätten auf ihre Kulturerbe-Liste aufgenommen: Das Welterbekomitee setzte während seiner Sitzung im bahrainischen Manama die archäologische Stätte Thimlich Ohinga in Kenia, die antike Stadt Kalhat in Oman und die Oase Al-Ahsa in Saudi-Arabien auf die Liste. Das Gremium tagt noch bis Mittwoch, voraussichtlich am Wochenende solle über die beiden deutschen Kandidaten entschieden werden.

Thimlich Ohinga ist nach Angaben der Unesco ein Komplex aus Trockenstein im Nordosten der kenianischen Stadt Migori im Gebiet des Viktoriasees. Schätzungen zufolge wurde er im 15. Jahrhundert erbaut, sagte die deutsche Unesco-Kommission in Bonn. Nach heutiger Kenntnis habe die Stätte dem Schutz der Bevölkerung und des Viehbestands gedient.

Gleichzeitig sei er ein kleines wirtschaftliches, religiöses und soziales Zentrum gewesen. Thimlich Ohinga ist der größte und am besten erhaltene traditionelle Steinkomplex. Die Unesco würdigte ihn als "herausragendes Beispiel der Tradition des großflächigen Trockensteinbaus".

Größte Oase der Welt

Die Antike Stadt Kalhat liegt an der Ostküste Omans und war einst ein bedeutendes Handelszentrum. Die Welterbestätte umfasst die von Innen- und Außenmauern begrenzte antike Stadt sowie Begräbnisstätten - so genannte Nekropolen - außerhalb der Mauern. Die Stätte biete "einzigartige archäologische Zeugnisse des Handels zwischen der Ostküste von Arabien, Ostafrika und Indien bis hin zu China und Südostasien", hieß es in der Mitteilung der deutschen Unesco-Kommission.

Die Oase Al-Ahsa liegt im östlichen Teil der arabischen Halbinsel. Sie besteht aus Gartenanlagen, einem komplexen Bewässerungssystem, städtischen Strukturen, historischen Bauwerken und archäologischen Stätten. Die mit mehr als 2,5 Millionen Palmen größte Oase der Welt sei "Ausdruck der Entwicklung einer jahrhundertealten Tradition" und zeuge von der Besiedlung in der Golfregion seit der Jungsteinzeit, wurde ihre Auswahl begründet.

Das Unesco-Welterbekomitee entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste und befasst sich mit Bedrohungen eingeschriebener Stätten. Auf der Welterbeliste stehen derzeit 1076 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. In Deutschland gibt es 42 Welterbestätten, über zwei weitere Anwärter wird dieses Jahr entschieden: den Naumburger Dom mit seinen Stifterfiguren in Sachsen-Anhalt und die archäologische Grenzlandschaft von Haithabu und dem Danewerk in Schleswig-Holstein.

Quelle: cam/AFP

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