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"Gloryholes"-Antrag abgelehnt Uni Augsburg bekommt keine Sex-Löcher

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Bleibt frei von "Gloryholes": die Universität Augsburg.

Bleibt frei von "Gloryholes": die Universität Augsburg.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auch außerhalb der Uni Augsburg sorgt die Forderung nach "Gloryholes" für Aufmerksamkeit. Im Studierendenkonvent werden die Sex-Löcher offenbar ausgiebig diskutiert, doch die Befürworter des Antrags können sich nicht durchsetzen.

Das Studierendenkonvent der Universität Augsburg hat einen Antrag auf die Errichtung von sogenannten "Gloryholes" im Hörsaalzentrum abgelehnt. Gemeint sind Löcher in der Wand, die dem anonymen Sex dienen sollen. Die ungewöhnliche Forderung hatte zuvor für Aufsehen gesorgt.

Bis 23 Uhr habe das studentische Gremium getagt und dabei auch rund eine Stunde lang über die "Gloryholes" verhandelt, berichtet die "Bild"-Zeitung. "Das Thema wurde diskutiert", zitiert das Blatt einen Studenten. Es habe auch Fürsprecher gegeben. Schließlich sei aber der "Vorschlag, den Antrag als Scherzantrag zu werten, mehrheitlich angenommen worden".

Auch die Uni Augsburg betrachtet den Vorschlag als Scherz. "Die Universitätsleitung bewertet Tagesordnungen des Studierendenkonvents nicht und gibt kein Statement. Es ist davon auszugehen, dass dieser Tagesordnungspunkt satirisch gemeint ist", sagte eine Sprecherin der "Bild"-Zeitung.

Kondome und Gleitmittel gefordert

In dem Antrag hieß es: "Drei Gloryholes sollen im Hörsaalzentrum gegenüber des Eingangs, wo momentan die Informationstafeln vorzufinden sind, gebaut werden." Die Reinigung hätte das Gebäudemanagement übernehmen sollen. "Zusätzlich sollen die Gloryholes schall- und blickdicht sein."

Zudem war den Antragstellern Barrierefreiheit wichtig. "Die Höhe soll adjustierbar sein, es soll Wandgriffe geben, an denen sich festgehalten werden kann." Darüber hinaus hätte die Uni "Kondome, Lecktücher, Gleitmittel und Desinfektionsmittel und -tücher" bereitstellen sollen.

Eingereicht hatten den Vorschlag mehrere Studierende, die im "Queer-Referat" der Uni Augsburg aktiv sind. Als Begründung hatten sie eine hohe Nachfrage angegeben. Auf einer "Wünschewand" der Uni seien die Löcher am häufigsten gefordert worden. Der "Ring Christlich-Demokratischer-Studenten Augsburg e.V." dagegen dürfte nach der Ablehnung des Antrags aufgeatmet haben. Dieser hatte "Gloryholes" an einer Uni als "höchst skandalös und inakzeptabel" bezeichnet und vor einer Verletzung der ethischen und moralischen Standards gewarnt.

Quelle: ntv.de, mdi

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