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"Befürchtungen unbegründet ..." Untersuchung: Migranten in Europa teilen demokratische Werte

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Laut der Untersuchung, die im "European Journal of Political Research" veröffentlicht wurde, lehnt nur eine Minderheit aus autoritären Ländern von rund fünf Prozent demokratische Werte ab.

Laut der Untersuchung, die im "European Journal of Political Research" veröffentlicht wurde, lehnt nur eine Minderheit aus autoritären Ländern von rund fünf Prozent demokratische Werte ab.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Wie stark prägt die Herkunft das Demokratieverständnis? Eine Untersuchung zeigt: Die meisten Migranten stimmen demokratischen Werten wie Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit zu. Bei Menschen aus autoritär regierten Staaten gibt es eine Besonderheit.

Zuwanderer in Deutschland und anderen europäischen Staaten haben laut einer Untersuchung der Universität Mannheim ähnlich ausgeprägte demokratische Werte wie Menschen ohne Migrationshintergrund. Die Wissenschaftler des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung stellten außerdem fest, dass die demokratischen Überzeugungen mit der Dauer des Aufenthalts in Europa zunehmen.

Bei Menschen, die vor der Migration viele Jahre in autoritär regierten Staaten verbracht haben, seien die Zustimmungswerte für Kernelemente der liberalen Demokratie etwas geringer als bei Menschen aus den Staaten, deren politische Sozialisation vorwiegend im Zielland stattfand.

Laut der Untersuchung, die im "European Journal of Political Research" veröffentlicht wurde, lehnt eine Minderheit aus autoritären Ländern von rund fünf Prozent demokratische Werte ab. Dieser Anteil sei vergleichbar mit den Menschen ohne Migrationshintergrund, die antidemokratische Einstellungen vertreten.

"Wir kommen daher zu dem Schluss, dass Befürchtungen hinsichtlich Konflikten über demokratische Werte zwischen Migranten und Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft unbegründet oder zumindest stark übertrieben sind", schreiben die Studienautoren. "Darüber hinaus schließen sich anfängliche Wertelücken in der Regel im Laufe des Anpassungsprozesses."

Für ihre Untersuchung haben die Autoren der Studie Daten des European Social Survey und des deutschen Integrationsbarometers ausgewertet. Als Migrantinnen und Migranten im Sinne der Untersuchung wurden nur Zugewanderte betrachtet, die selbst im Ausland gelebt haben und bei denen mindestens ein Elternteil ebenfalls außerhalb des Ziellandes geboren wurde.

Quelle: ntv.de, toh/dpa

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