Mann von Blitz getroffen Unwetter wüten im Westen
08.06.2018, 07:59 Uhr
Das südhessische Etzen-Gesäß wurde besonders stark überflutet. Der Starkregen verursachte einen Verkehrsunfall.
(Foto: picture alliance/dpa)
Gewitter, Überflutungen, Erdrutsche und Blitzeinschläge - das Unwetter, das am Abend über weite Teile Deutschlands zieht, hinterlässt Chaos, kaputte Häuser und einige Verletzte. Meteorologen zufolge währt die derzeitige Verschnaufpause aber nur kurz.
Flugausfälle in Stuttgart und Frankfurt, überflutete Straßen und Keller: Im Südwesten, in Hessen und Nordrhein-Westfalen haben am Vorabend wieder heftige Unwetter gewütet. In der Nacht klangen die Gewitter ab - doch die Verschnaufpause währt wohl nur kurz. Ab Mittag steigt laut n-tv Meteorologe Björn Alexander die Unwettergefahr erneut an. Wieder müsse mit Starkregen, Überflutungen und Hagel gerechnet wreden. Erst in der nächsten Woche werde es ruhiger, aber auch frischer.
Am Stuttgarter Flughafen war am Abend wegen des Unwetters über Stunden die Abfertigung eingestellt. "Ich gehe davon aus, dass der Betrieb am Freitag normal stattfinden wird", sagte ein Polizeisprecher. Passagiere und Mitarbeiter hatten am Abend in Flugzeugen, Fahrzeugen oder im Gebäude gewartet. Mehrere Flüge wurden gestrichen.
Ein Fahrzeug, in dem ein Mitarbeiter des Flughafens saß, wurde vom Blitz getroffen. Der Mitarbeiter wurde in ein Krankenhaus gebracht. Wie schwer er verletzt wurde, war zunächst nicht bekannt. "Innerhalb von kürzester Zeit waren in Stuttgart Straßen, Keller und Unterführungen überflutet", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart am Freitagmorgen. Auch in Reutlingen, Esslingen und Mannheim war die Feuerwehr am Donnerstagabend zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. Keller liefen voll, Straßen waren überflutet.
Überflutete Straßen und Keller
Auf der Autobahn 81 bei Ludwigsburg gab es mehrere Unfälle nach Aquaplaning, zwei Autofahrer verletzten sich leicht. In Hessen traf es vor allem das Rhein-Main-Gebiet. Am Frankfurter Flughafen konnten am Abend zeitweise keine Flugzeuge mehr starten und landen. Laut Flughafenbetreiber Fraport fielen rund 180 Flüge aus.
In einem Frankfurter Krankenhaus legte nach Polizeiangaben ein vom Starkregen ausgelöster Stromausfall den Betrieb größtenteils lahm. Große Teile der Klinik mussten evakuiert werden, wie ein Polizeisprecher sagte. In Südhessen verursachte der Starkregen einen Verkehrsunfall mit zwei Leichtverletzten. Fotos zeigten, wie in der Ortschaft Etzen-Gesäß im Odenwald Anwohner durch überflutete Straßen wateten.
In Nordrhein-Westfalen waren vor allem das Sauerland, das Ruhrgebiet und das Rheinland betroffen. In Plettenberg im Nordwesten des Sauerlandes führte Starkregen nach Polizeiangaben zu Ausfällen von Ampelanlagen, vollgelaufenen Kellern und hochgedrückten Gullydeckeln. "Die Lage hatte sich zum Abend wieder beruhigt", sagte eine Polizeisprecherin am frühen Morgen. In Bonn brannten zwei Dachstühle nach Blitzeinschlägen, wie die Feuerwehr mitteilte. Verletzte gab es nicht. Die Einsatzkräfte hatten zudem mit vollgelaufenen Kellern und durch Blitzschläge verursachten Baumbränden zu kämpfen.
Auch in Bayern kam es zu Überflutungen, vor allem in Oberbayern und Oberfranken sowie München. In Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz hatten die Feuerwehren ebenfalls mit gefluteten Kellern und Straßen zu kämpfen. Außerdem gab es dort einen Erdrutsch.
Quelle: ntv.de, lri/dpa