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22 Menschen starben bei Ausbruch Urteil gegen Besitzer der Vulkaninsel Whakaari aufgehoben

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Der Whakaari, auch bekannt als White Island, brach 2019 aus, 22 Menschen starben.

Der Whakaari, auch bekannt als White Island, brach 2019 aus, 22 Menschen starben.

(Foto: picture alliance/dpa/Xinhua)

Der Tod von 22 Abenteuertouristen auf der Vulkaninsel Whakaari im Jahr 2019 beschäftigt erneut die neuseeländischen Gerichte. Ein Schuldspruch gegen die Eigentümer des Eilandes wird nun aufgehoben. Die Familien der Opfer hatten zuvor Schadensersatz in Millionenhöhe zugesprochen bekommen.

Im Zusammenhang mit dem tödlichen Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel Whakaari ist ein Schuldspruch gegen die Eigentümer der Insel aufgehoben worden. In seinem Urteil entschied Richter Simon Moore, dass das Unternehmen Whakaari Management, das von den drei Eigentümern der Vulkaninsel geführt wird, nicht verpflichtet war, dafür zu sorgen, dass das Wandergebiet ohne Risiken für die Gesundheit und Sicherheit der Beteiligten war. Moore stimmte mit den Anwälten des Unternehmens darin überein, dass die Firma lediglich den Zugang zu dem Gelände gewährte - und rechtlich nicht als die Stelle hätte angesehen werden dürfen, die den touristischen Arbeitsplatz an dem Vulkan verwaltet oder kontrolliert.

Der Whakaari, auch bekannt als White Island, ist 2019 ausgebrochen. 22 Menschen waren auf der Abenteuertour auf der Insel ums Leben gekommen. Überlebende erzählten während des Prozesses gegen das Unternehmen im Jahr 2023 in emotionalen Zeugenaussagen, dass sie nicht über die Gefahren des aktiven Vulkans informiert worden waren. Sie seien nicht mit Schutzausrüstung ausgestattet worden, viele trugen Kleidung, die ihre Verbrennungen noch verschlimmerte.

Folgen für Neuseelands Abenteuertourismus

Das Urteil am Freitag folgte auf eine Anhörung im Oktober 2024 vor dem Obersten Gerichtshof in der neuseeländischen Stadt Auckland, bei der das Unternehmen Einspruch gegen die Anklage erhob, die von der neuseeländischen Aufsichtsbehörde für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz erhoben worden war. Das von drei Brüdern geführte Unternehmen wurde im März 2024 dazu verurteilt, Millionen von Dollar an Entschädigungen an die Opfer des Ausbruchs zu zahlen. Die Anwälte von Whakaari Management legten im selben Monat Berufung ein.

In dem Fall ging es vor allem um die Frage, ob die Firma - die Touristen und Forschern Zugang zum Vulkan gewährte und dafür Gebühren kassierte - nach den neuseeländischen Gesetzen für die Sicherheit des Arbeitsplatzes an dem Vulkan verantwortlich war.

Die Anwälte des Unternehmens erklärten bei der Anhörung im Oktober, dass das Urteil andere Landbesitzer in Neuseeland davon abhalten könnte, solche Aktivitäten auf ihren Grundstücken zuzulassen - die neuseeländische Aufsichtsbehörde wies das zurück. Der Fall hatte Folgen für die neuseeländische Abenteuertourismusbranche, die bekannt ist für Nervenkitzel in der freien Natur, auch bei Touren in Gefahrenzonen. Betreiber sind nun verpflichtet, die Kunden vorab über alle ernsthaften Risiken angemessen zu informieren.

Quelle: ntv.de, mau/AP

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