Krawalle in San Francisco Vandalen zünden selbstfahrendes Auto an
11.02.2024, 12:05 Uhr Artikel anhören
Seit vergangenem Jahr dürfen selbstfahrende Robotaxis die Straßen von San Francisco ihr Zuhause nennen. Am Samstagabend gerät eines der Autos in die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten in Chinatown und bleibt stecken. Wütende Partygäste lassen an dem Gefährt ihre Wut aus.
Ein selbstfahrendes Auto der Google-Schwesterfirma Waymo ist in einem Fall von Vandalismus in San Francisco auf offener Straße angezündet worden. Auf im Internet veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie mehrere Leute zunächst die Fenster des fahrerlosen Robotaxis einschlugen. Danach setzten sie es Augenzeugen zufolge mithilfe eines Feuerwerkskörpers in Brand. Der Wagen war ohne Fahrgäste unterwegs.
Das Robotaxi war den Angaben zufolge am Samstagabend im Stadtteil Chinatown unterwegs, als es aufgrund von Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest in einer Menschenmenge auf der Straße steckenblieb. Die selbstfahrenden Autos sind auch in der selbst ernannten Technologie-Hauptstadt in San Francisco umstritten. Kritiker und Behörden beklagen unter anderem, dass die Fahrzeuge häufig den Verkehr blockieren.
San Francisco wurde im vergangenen Jahr zu einem einzigartigen Testfall für selbstfahrende Taxis. Waymo und die General-Motors-Tochter Cruise bekamen im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis, ihre fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet anzubieten, obwohl die lokale Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner dagegen waren.
Streit um Verkehrssicherheit
Die Autos von Cruise wurden seit einem Unfall im Oktober vorübergehend aus dem Verkehr genommen. Damals wurde eine Fußgängerin von einem Auto mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor ein Cruise-Robotaxi geschleudert. Das fahrerlose Auto bremste zwar, doch die Frau blieb unter ihm stecken. Danach versuchte der Cruise-Wagen, automatisch an den Straßenrand zu fahren und schleifte die Frau mehrere Meter mit.
Kritiker sahen in dem Vorfall eine Bestätigung für ihre Einschätzung, die Technologie sei nicht sicher genug für den freien Straßenverkehr. General Motors tauschte nach dem Unfall die Führung bei Cruise aus und will die Fahrzeuge nur schrittweise wieder auf die Straße zurückbringen. Entwickler selbstfahrender Autos betonen, die Fahrzeuge seien im Straßenverkehr sicherer als Wagen mit Menschen am Steuer.
Auf den Straßen von San Francisco sterben jedes Jahr etwa 30 Menschen bei Verkehrsunfällen. Mit 39 Verkehrstoten war 2022 nach Angaben der örtlichen Verkehrs- und Gesundheitsbehörden das tödlichste Jahr der vergangenen Dekade. Im fast fünfmal so großen Berlin starben 2022 34 Menschen bei Verkehrsunfällen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa