Vermisstenfall in PotsdamVerdächtiger 58-Jähriger war betrunken

Ein Mädchen verschwindet in Potsdam in einem Möbelhaus spurlos, bevor sie fast einen Tag später von einer Polizistin gefunden wird. Inzwischen sitzt ein Verdächtiger in U-Haft. Der 58-Jährige soll bei seiner Festnahme stark alkoholisiert gewesen sein.
Im Fall der entführten Sechsjährigen aus Potsdam, die am Wochenende stundenlang verschwunden war, kommen neue Details ans Licht. Wie die "Märkische Allgemeine" berichtet, war der Verdächtige bei seiner Festnahme stark alkoholisiert. Der 58-Jährige soll 1,8 Promille Alkoholpegel im Blut gehabt haben. Der mutmaßliche Täter schweigt bislang zu den Vorwürfen. "Er hat die Möglichkeit rechtlichen Gehörs erhalten, hat davon aber bislang keinen Gebrauch gemacht", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Markus Nolte, der Zeitung aus Brandenburg.
Auch die Mutter des Kindes hat sich nun öffentlich geäußert. Der "Bild"-Zeitung hat sie gesagt: "Die Polizei sagte, wir sollen sie nicht darauf ansprechen, oder danach fragen." Das Wichtigste sei für sie, dass es ihrer Tochter gut gehe und sie bis auf eine kleine Verletzung am Knie, unverletzt und kerngesund sei. Gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigte Nolte allerdings, dass die Ärzte im Krankenhaus Spuren eines sexuellen Missbrauchs gefunden hätten.
Der Mutter zufolge habe das Mädchen zu Hause erst einmal nur schlafen wollen, schreibt die "Märkische Allgemeine". Sie sei zum Zeitpunkt des Verschwindens ihrer Tochter in ihrem Heimtaland Vietnam zu Besuch gewesen. Laut Bericht soll sie erst von der Entführung erfahren haben, als sie am Montag aus dem Urlaub zurückkam.
Das Mädchen war am Sonnabend aus einem Möbelhaus in Potsdam verschwunden. 22 Stunden später fand eine Polizistin das Kind, nicht weit entfernt. Medienberichten zufolge hatte sich die Sechsjährige selbst befreit. Sie soll die Beamten zu der Ein-Zimmer-Wohnung, in der sie festgehalten wurde, geführt haben, berichtet die "Bild".