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"Überzeugt von meiner Unschuld" Verurteilter Kardinal zieht im Konklave-Streit doch zurück

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Folgt "wie immer" dem Willen des Papstes: Angelo Becciu.

Folgt "wie immer" dem Willen des Papstes: Angelo Becciu.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Eigentlich will der italienische Kardinal Angelo Becciu dabei sein, wenn seine Kollegen einen neuen Papst wählen. Doch nach einem Finanzskandal streicht der Vatikan ihn aus der Liste der Wahlberechtigten des Konklaves. Becciu zettelt einen Streit an, zieht dann aber zurück.

Im Streit um seine Konklave-Teilnahme hat der in Ungnade gefallene Kardinal Angelo Becciu nachgegeben. "Ich habe entschieden, dass ich wie immer dem Willen von Papst Franziskus folgen und nicht ins Konklave eintreten werde", heißt es in einer persönlichen Erklärung des Italieners. Er bleibe jedoch "überzeugt von meiner Unschuld".

Beccius Ansage, am Konklave zur Wahl eines neuen Papstes teilnehmen zu wollen - trotz seiner Verwicklung in einen Finanzskandal - hatte in den vergangenen Tagen für Wirbel gesorgt. Franziskus hatte dem 76-Jährigen 2020 im Zuge des großen Betrugsskandals die "mit dem Kardinalat verbundenen Rechte" entzogen. Sein genauer Status ist seitdem nicht völlig klar, Becciu wurde jedoch in einer Liste des Vatikans zum Konklave als "Nicht-Wähler" geführt.

Seine Entscheidung zum Rückzug treffe er "zum Wohle der Kirche", schrieb der aus Sardinien stammende Kardinal. Er wolle damit zur Gemeinschaft und Ruhe des Konklaves beitragen. Die Wahl eines Nachfolgers des am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus beginnt am 7. Mai.

Ende 2023 war Becciu als erster Kardinal in der Geschichte der katholischen Kirche von einem Gericht im Vatikan zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. In dem Prozess ging es um fragwürdige Millionendeals in einem Immobilienskandal, in die er verwickelt war. Becciu legte Berufung ein, diese wurde aber noch nicht verhandelt. Deshalb befindet sich der Kardinal auf freiem Fuß.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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