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40-jähriger Solinger vor Gericht Vierköpfige Familie stirbt bei Brand - Mordprozess gestartet

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Bei dem Brand starb eine vierköpfige Familie. Acht weitere Menschen retteten sich mit Sprüngen aus dem Fenster.

Bei dem Brand starb eine vierköpfige Familie. Acht weitere Menschen retteten sich mit Sprüngen aus dem Fenster.

(Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Gleich zweimal soll ein Mann im selben Mehrfamilienhaus Feuer gelegt haben. Beim ersten Mal kann die Feuerwehr den Brand löschen - doch beim zweiten Mal stirbt eine vierköpfige Familie. In Wuppertal beginnt nun der Prozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter.

Ein mutmaßlicher Brandstifter und Macheten-Angreifer muss sich in Wuppertal wegen vierfachen Mordes und Mordversuchen an bis zu 21 Menschen vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den 40-jährigen Solinger begann am Landgericht. Seine Verteidiger hatten angekündigt, dass sich der Angeklagte zu Beginn zu einem Teilkomplex äußern wollte. Damit ist nun erst am nächsten Verhandlungstag zu rechnen.

Der Solinger soll Ende März vergangenen Jahres ein Mehrfamilienhaus angezündet haben, in dessen Dachgeschoss eine vierköpfige junge Familie aus Bulgarien gelebt hatte und durch das Feuer starb. Acht weitere Hausbewohner konnten sich durch Sprünge aus den Fenstern retten und landeten auf einem Autodach. Dabei erlitten sie teils lebensgefährliche Verletzungen. Der Angeklagte hat bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

Angeklagter soll versucht haben, Mann zu skalpieren

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann zudem zwei weitere Brandstiftungen vor. Demnach soll er bereits im November 2022 brennbare Flüssigkeit in demselben Haus ausgeschüttet und angezündet haben. Die Feuerwehr konnte den Brand damals jedoch rechtzeitig löschen. Tage vor dem tödlichen Brand soll der Angeklagte im Februar 2024 einen Brand in einem anderen Haus gelegt haben. In beiden Gebäuden hielten sich zur jeweiligen Tatzeit mehrere Menschen auf.

Die Ermittler hatten bereits einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Verdächtigen beantragt, als sich in Solingen am 8. April vergangenen Jahres ein weiteres Verbrechen ereignete: Mit einer Machete und zwei wuchtigen Hieben soll der Deutsche versucht haben, einem fünf Jahre älteren Mann die Kopfhaut abzutrennen, ihn also zu skalpieren. Das Opfer überlebte schwer verletzt.

Aufnahmen aus Überwachungskameras hatten die Ermittler auf die Spur des Solingers gebracht: Die Kameras hatten in der Brandnacht gleich mehrmals in der Nähe des Brandhauses einen Mann mit Rucksack gefilmt - als einziger in der fraglichen Zeit. Der Deutsche soll selbst früher im Hinterhaus gewohnt haben, wurde aber nach einem Streit mit der Vermieterin gekündigt. Das Gericht hat für den Fall bis Mitte März zehn Verhandlungstage angesetzt.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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