Panorama

Fahrt in eine MenschengruppeVorfall in Berlin war wohl kein Anschlag

11.11.2017, 14:44 Uhr
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Zum Glück wurde am Freitagabend niemand verletzt. (Foto: dpa)

Der Fahrer, der in Berlin auf eine Menschengruppe zufährt, soll nicht absichtlich auf den Fußweg gefahren sein. Durch ein Ausweichmanöver soll es zu dem Vorfall gekommen sein, teilt die Berliner Polizei mit und schließt damit einen Anschlag aus.

Ein Autofahrer ist in Berlin über einen Gehweg auf eine Gruppe Passanten zugefahren - nach Einschätzung der Polizei war dies aber kein Anschlags-Versuch. Verletzt wurde niemand. "Ermittlungen ergaben, dass der Mietwagenfahrer von der Straße abgekommen sein soll, als er offenbar einem wendenden Auto auswich", twitterte die Berliner Polizei. Der Unfall mit einem Mietwagen hatte sich am Freitagabend im Bezirk Reinickendorf in der Nähe einer Bushaltestelle und eines S- und U-Bahnhofes ereignet. Nach dem Fahrer wird noch gefahndet.

Die Polizei hat "gesichertes Videomaterial" zu dem Unfall. Was darauf zu sehen ist und von wem es stamme, darüber gebe die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft, sagte eine Sprecherin.

Der Vorfall hatte in Berlin sofort Erinnerungen an den Terroranschlag vor knapp einem Jahr geweckt. Dabei war ein Attentäter mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz gefahren. Zwölf Menschen kamen ums Leben.

Fahrer ist ausgewichen

14 Stunden nach dem Unfall teilte die Polizei mit, nach Zeugenangaben sei der Mietwagen kurz vor einer Bahnbrücke auf dem Wilhelmsruher Damm an einer Bushaltestelle auf den Gehweg geraten. Er habe wohl einem bisher unbekannten Wagen ausweichen wollen, der am Mittelstreifendurchlass gewendet hatte. Vermutlich um einen Zusammenstoß zu vermeiden, sei der Mietwagenfahrer ausgewichen - und so auf den Gehweg abgekommen.

Er habe einen Bus am Heck gestreift und sei gegen einen geparkten Roller gefahren. Dieser wurde durch die Wucht des Aufpralls in die Mitte des Gehwegs geschleudert. Dann soll der bisher unbekannte Fahrer "offenbar mit hoher Geschwindigkeit" mit dem Mietwagen weiter über den Gehweg gefahren sein, so dass sich mindestens sieben Passanten in Sicherheit bringen mussten.

Anschließend fuhr der Fahrer nach bisherigen Ermittlungen wieder zurück auf die Straße, wendete an einem Mittelstreifendurchlass, fuhr auch dort über den Gehweg und bog dann rechts ab. Zeugen hatten sich das Kennzeichen des Wagens gemerkt. So kam die Polizei auf die Spur eines 35-jährigen Marokkaners, der das Auto gemietet hat. Noch in der Nacht durchsuchten Beamte die Wohnung des 35-Jährigen im Berliner Stadtteil Wedding. Er wurde jedoch nicht angetroffen. Die Polizei stellte Beweismittel sicher. Sie fahndet weiter nach dem Mann - und nach dem Fahrzeug selbst. Bisher sei aber nicht klar, ob der Mieter des Wagens auch am Steuer gesessen hat, sagte eine Sprecherin.

Quelle: jaz/dpa

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