Glühende Spalte auf Hawaii Vulkan Kilauea reißt den Erdboden auf
04.05.2018, 09:39 Uhr
Erst bebt der Untergrund, dann reißt im Osten der hawaiianischen Hauptinsel die Erdoberfläche auf. Nahe einer Landstraße spritzt glühend heiße Lava aus dem Boden. Der Vulkan Kilauea erwacht zu neuem Leben - und bedroht die Häuser von Tausenden Anwohnern.
Nach einer Serie an Erdbeben ist auf Hawaii der Vulkan Kilauea ausgebrochen. Der Vulkan auf der Hauptinsel spucke Lava aus, teilte die Zivilschutzbehörde im Bezirk Hawaii County mit. Bis zu 10.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Bislang handele es sich dabei aber nur um eine freiwillige Maßnahme, sagte ein Behördenvertreter. Für Betroffene wurde in einem Gemeindezentrum eine Notunterkunft eingerichtet.
Rauch, Asche und Lava drangen aus einem Riss in einer Straße in Puna auf Big Island. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie größere Mengen an Lava in einem Waldgebiet aus dem Erdboden austraten. Über der Ausbruchszone hing eine dichte Rauchwolke. Der Vulkan Kilauea ist seit Tagen verstärkt aktiv.
Im unmittelbaren Umfeld der Ausbruchszone besteht Lebensgefahr: Die Behörden warnten davor, sich den aktiven Erdspalten und Ausbruchsschloten zu nähern. Es sei damit zu rechnen, dass heißer Dampf und giftige Gase austreten, die unter Umständen tödlich sein könnten. Überdies bestehe Gefahr durch ausgeworfene Gesteinsbrocken sowie flüssige Lava.
"Die Eröffnungsphase des Rissausbruchs verläuft dynamisch", heißt es in einer ersten Einschätzung der US-Erdbebenwarte USGS. Es könnten zusätzliche Erdspalten mit Lavaauswürfen auftreten, warnten die Experten. "Es ist nicht möglich vorherzusagen, wo sich diese Öffnungen bilden."
Mehrere Beben auf Hawaii
Die jüngste Eruption begann den Angaben zufolge gegen 16.45 Uhr am Donnerstag (Ortszeit, Freitag 04.45 Uhr MESZ) aus. Zuvor hatte es mehrere Erdstöße gegeben. Am Donnerstagvormittag ereignete sich nach Angaben der USGS ein Beben der Stärke 5,0 südlich des Vulkankegels Puu Oo, der in der sogenannten Riftzone im Osten der höchsten Erhebung des Kilauea liegt. Dutzende Nachbeben erschütterten die Insel.
Auf der zu den USA gehörenden Inselgruppe Hawaii gibt es gleich mehrere Vulkane. Der Kilauea auf Big Island, der "großen Insel" Hawaiis, ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Bei einem Ausbruch vor gut einem Jahr ergoss sich der Lavastrom bis ins Meer. Auf Big Island leben etwa 200.000 Menschen. Die Insel ist etwa halb so groß wie Hessen.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa