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Beweise für Long-Island-Morde? Waffenarsenal bei mutmaßlichem Serienmörder gefunden

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Auf dem Grundstück des Verdächtigen suchten die Ermittler vor allem nach DNA-Beweisen.

Auf dem Grundstück des Verdächtigen suchten die Ermittler vor allem nach DNA-Beweisen.

(Foto: REUTERS)

Über ein Jahrzehnt jagen US-Ermittler den Long-Island-Mörder. Vor wenigen Wochen der Erfolg: Die Behörden wollen mit dem 59-jährigen Rex. H. den Täter gefunden haben. Nun braucht es stichfeste Beweise. Bei der Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen stoßen die Beamten auf Hunderte Waffen.

Bei dem mutmaßlichen Serienmörder Rex H. ist ein Waffenarsenal gefunden worden. Dies teilte Bezirksstaatsanwalt Raymond Tierney auf einer Pressekonferenz mit, wie die "New York Times" berichtet. Demnach bewahrte der verdächtige Architekt 279 Waffen in seinem heruntergekommenen Haus auf der New Yorker Insel Long Island auf. Die Ermittler durchsuchten das Anwesen über eine Woche lang nach Beweisen für jene Mordfälle, die seit 2010 als die Gilgo-Beach-Morde bekannt sind.

In kurzer Zeit wurden damals insgesamt elf Frauenleichen am Gilgo Beach an der Südküste von Long Island gefunden. Nach über einem Jahrzehnt konnte H. schließlich mit der Mordreihe in Verbindung gebracht werden. Ihm wird nun der Mord an mindestens drei Prostituierten zur Last gelegt. In einem vierten Mordfall gilt der New Yorker Architekt als Hauptverdächtiger, auch wenn noch keine Anklage erhoben wurde.

Die Durchsuchung seines Hauses, das nur rund 20 Autominuten von der Fundstelle der Leichen entfernt liegt, sei "ergebnisreich" gewesen, hieß es nun von der Polizei. Tierney sagte, die Ermittler hätten "eine riesige Menge an Material" aus dem überfüllten Haus geholt. Interessant war offenbar vor allem das große Kellergewölbe des Hauses. Darin fanden die Ermittler unter anderem einen Tresor, der verschiedene Langwaffen enthielt. Viele dieser Waffen hat H. offenbar illegal besessen. Denn er hatte laut den Behörden nur 92 Genehmigungen - also weitaus weniger, als sein Arsenal Waffen hatte.

Die Ermittler hatten für die Maßnahme einen Durchsuchungsbefehl, der ihnen auch erlaubte, den Boden des Hinterhofs mit Hilfe einer bestimmten Technik zu untersuchen. So konnten sie eigenen Angaben zufolge "eine Reihe von Störungen" lokalisieren, die auf vergrabene Gegenstände hinweisen. Die Objekte wurden ausgegraben, erklärte Tierney. Allerdings werde es nun "eine Weile dauern, bis die Analysten ihre Arbeit getan haben", fügte er hinzu.

Fokus auf viertem Mordfall

Ziel der Durchsuchung sei es vor allem gewesen, DNA-Material zu finden, das H. mit den Morden in Verbindung bringt. Dieses könnte vor Gericht als genetischer Beweis dienen. Auf die Frage eines Journalisten, ob eine der Frauen auch in dem Haus gestorben sein könnte, antwortete der Staatsanwalt: "Wir haben nichts ausgeschlossen." Ob der Verdächtige womöglich eine seiner Waffen für die Morde nutzte, ist nicht klar. Die Behörden haben bisher nicht mitgeteilt, wie die Frauen starben.

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Vor seiner Festnahme lebte H. mit seiner Familie in dem einstöckigen baufälligen Haus mit Garten, berichtet die "New York Times" weiter. Mittlerweile haben die Frau des Verdächtigen sowie seine beiden erwachsenen Kinder das Haus verlassen. H. selbst sitzt seit dem 13. Juli in Untersuchungshaft. Der Verdächtige pocht auf seine Unschuld.

Staatsanwalt Tierney sagte, dass sich die Ermittlungen nun darauf konzentrieren, den vierten Fall aufzuklären. Dies könne jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen: "Ein 13 Jahre alter ungelöster Fall wird nicht innerhalb von Wochen oder Tagen gelöst."

Quelle: ntv.de, spl

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