Frau erstickte durch KuhmistWar der "Gülle-Mord" ein Unfall?

Eine Bäuerin wird bewusstlos geschlagen und mit Gülle übergossen, bis sie daran erstickt - so lautet die Anklage. Der tatverdächtige Ehemann bestreitet das vor dem Landgericht Augsburg. Die Verteidigung spricht von einem Unfall. Doch der Mann hat ein Motiv: Die beiden wollten sich scheiden lassen.
Im Prozess um den möglichen "Gülle-Mord" an einer Bäuerin aus Bayern haben die Verteidiger des angeklagten Ehemanns die Mordthese zurückgewiesen. Der Bauer aus Nordschwaben steht seit heute vor dem Landgericht Augsburg, weil er seine Ehefrau bewusstlos geschlagen und sie dann mit Gülle übergossen haben soll, bis sie erstickte. Der Mann bestreitet die Tat.
Die Rechtsanwälte des 55 Jahre alten Deutschen sagten zum Prozessauftakt, dass es sich wohl um einen "schlichten Unfall" handele. Die Verteidiger glauben, dass die 51 Jahre alte Frau im September 2018 auf dem Hof in Wallerstein selbst in die Güllegrube gestiegen und dort gestürzt sei. Danach habe sie noch aus der Grube steigen können und sei dann gestorben. Bereits vor der Verhandlung hatten die Anwälte die Mordanklage als "abenteuerlich" bezeichnet.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann seine Partnerin umgebracht hat, weil sie sich scheiden lassen wollte. Er habe das gemeinsame Vermögen für sich behalten wollen und deswegen bereits rund 130.000 Euro Bargeld versteckt. Die Strafkammer hat zunächst 14 weitere Verhandlungstage geplant, das Urteil wird im Januar 2020 erwartet.