Offenbar Kontakt zum Angreifer Weitere Festnahme wegen Nizza-Anschlag
31.10.2020, 00:07 Uhr
Die Trauer in Nizza ist groß.
(Foto: imago images/PanoramiC)
Der mutmaßliche Täter des islamistisch motivierten Anschlags von Nizza ist am Tatort festgenommen worden. Mittlerweile sind zwei weitere Verdächtige in Gewahrsam, die mit dem Attentäter in Kontakt stehen sollen. Bei dem Angriff starben drei Personen.
Nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag von Nizza mit drei Toten ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Der 35-Jährige sei wegen mutmaßlicher Verbindungen zu dem tatverdächtigen Angreifer in Polizeigewahrsam genommen worden, hieß es aus Justizkreisen. Dem 35-Jährigen wird demnach vorgeworfen, am Tag vor dem Anschlag mit dem Täter in Kontakt gewesen zu sein. Am Freitagmorgen hatten die Ermittler die Festnahme eines 47-Jährigen bekannt gegeben, der ebenfalls verdächtigt wurde, kurz vor der Tat mit dem Angreifer in Kontakt gestanden zu haben.
Bei dem Angriff am Donnerstagmorgen in der Basilika Notre-Dame wurden zunächst ein Mann und eine Frau getötet. Bei den beiden handelte es sich um den 55-jährigen Küster sowie eine 60-Jährige. Eine verletzte Frau konnte in eine Bar flüchten, erlag dort aber ihren Verletzungen. Die Mutter von drei Kindern war brasilianische Staatsbürgerin.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich nach Angaben der Ermittler um einen 21-jährigen Tunesier namens Brahim Aouissaoui. Er war erst vor Kurzem aus Italien nach Frankreich eingereist. Offenbar hielt er sich illegal im Land auf, einen Asylantrag stellte er nicht. Nach Angaben von Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin war er bislang weder der Polizei in Frankreich noch in anderen europäischen Ländern bekannt. Laut Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi rief der Angreifer mehrfach "Allahu Akbar" (Gott ist groß), bevor ihn die Polizei mit Schüssen verletzte und festnahm. Er schwebt in Lebensgefahr.
In Frankreich ermittelt die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in dem Fall. Auch die Behörden in Tunesien eröffneten eine Untersuchung.
Quelle: ntv.de, ara/AFP