Panorama

Vier Menschen gerettet Weiterer Todesfall bei Hoteleinsturz an der Mosel

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Im Moselort Kröv sind Teile eines Hotels eingestürzt. Zwei Personen kommen dabei ums Leben, weitere sind verschüttet. Ihre Rettung gestaltet sich kompliziert, es wird befürchtet, dass weitere Teile des Gebäudes einfallen könnten. Vier Menschen konnten bereits befreit werden.

Nach dem teilweisen Hoteleinsturz in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Kröv haben die Ermittler einen zweiten Todesfall bestätigt. Es seien vermutlich direkt bei dem Einsturz ein Mann und eine Frau gestorben, teilten die Einsatzkräfte mit. Zu drei noch Verschütteten haben die Rettungskräfte demnach Kontakt. Sie sollen teils schwer verletzt sein.

Vier Menschen konnten die Einsatzkräfte schon aus den Trümmern retten: ein zwei Jahre altes Kind sowie zwei Frauen und einen Mann. Sie trugen leichte Verletzungen davon. Der Sprecher der Technischen Einsatzleitung des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Zehe, sagte: "Die Bergung ist unglaublich schwierig." Bei der instabilen Lage müsse man genau schauen, welchen Schritt man macht. Betroffen sind ausschließlich Hotelgäste, kein Personal. Es soll sich um deutsche Staatsbürger sowie eine niederländische Familie handeln.

Wie die Polizei berichtet, brach ein Stockwerk des Gebäudes in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gegen 23 Uhr ein. 14 Menschen waren zu dem Zeitpunkt im Haus, 5 davon konnten sich unverletzt retten. 31 Anwohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft mussten in Sicherheit gebracht werden.

250 Einsatzkräfte sind vor Ort.

250 Einsatzkräfte sind vor Ort.

(Foto: picture alliance/dpa/Foto Hosser)

Das Erdgeschoss des Gebäudes stammt aus dem 17. Jahrhundert. In den 1980er-Jahren wurden zwei weitere Geschosse aufgesetzt. Noch am Vortag sollen Bauarbeiten am Gebäude stattgefunden haben. Ob die mit dem Einsturz in Zusammenhang stehen, werde derzeit untersucht, erklärte die Einsatzleitung auf einer Pressekonferenz.

Die Staatsanwaltschaft Trier leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein. Das geschehe immer dann, wenn Menschen eines nicht natürlichen Todes sterben, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen aus Trier. Es gehe darum, die Ursache für die Todesfälle herauszufinden und zu schauen, ob Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden vorliegen. Das Verfahren richte sich noch nicht gegen eine bestimmte Person, und es gehe auch noch nicht um eine bestimmte Straftat.

Auf Bildern vom Unglücksort ist zu sehen, dass Teile des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Das Giebeldach des Gebäudes ist eingebrochen und hängt schief und hat die beiden Stockwerke an einer Hausseite zusammengedrückt. Fenster sind zertrümmert. Nach ersten Erkenntnissen ist wohl die erste Etage des Gebäudes eingestürzt. Die Rettungskräfte rückten mit mehreren Einsatzfahrzeugen an. Vor Ort sind rund 250 Einsatzkräfte unter anderem von Feuerwehr, Sanitätsdiensten, Polizei, THW, darunter auch Spezialkräfte, Rettungshundestaffel und Drohneneinheiten.

Die Feuerwehr konnte das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr zunächst nicht betreten. Das Technische Hilfswerk brachte Messpunkte vor dem Hotel an, um zu beobachten, ob noch Bewegung in dem Gebäude ist oder es betreten werden kann. Es besteht die Sorge, dass weitere Teile des Hotels einstürzen könnten.

Wie es zu dem teilweisen Einsturz des Gebäudes kommen konnte, ist bislang unklar. Weder Polizei noch Feuerwehr machten dazu Angaben. Anwohner hatten laut Polizei am späten Abend den Notruf gewählt. Ein Zeuge vor Ort berichtete dem SWR, er sei gerade auf der Toilette gewesen, als der Boden unter ihm abgesackt sei.

Quelle: ntv.de, als/ino/dpa

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