Panorama

Rund 15 Jahre nach FukushimaWeltgrößtes Atomkraftwerk soll wieder hochgefahren werden

22.12.2025, 13:44 Uhr
TOKYO-Japan-File-photo-taken-in-March-2012-shows-the-buildings-containing-the-No-7-reactor-L-and-the-No-6-reactor-at-Tokyo-Electric-Power-Co-s-Kashiwazaki-Kariwa-nuclear-power-plant-in-Niigata-Prefecture-TEPCO-said-July-2-2013-it-will-swiftly-apply-for-a-state-safety-assessment-of-the-two-reactors-to-restart-their-operation-even-as-the-utility-continues-to-grapple-with-the-crippled-Fukushima-Daiichi-nuclear-plant
Das AKW Kashiwazaki-Kariwa wird von Tepco betrieben. Der Konzern betrieb auch das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi. (Foto: imago/Kyodo News)

Nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im März 2011 werden über 50 Kernkraftwerke in Japan stillgelegt. Darunter befindet sich auch das weltgrößte Atomkraftwerk. Jetzt wird der Weg für die Wiederinbetriebnahme frei gemacht. Doch diese ist umstritten.

Japan bereitet rund 15 Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima das Wiederanfahren des weltgrößten Atomkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa am Japan-Meer vor. Das Parlament der Präfektur Niigata stimmte der Entscheidung von Gouverneur Hideyo Hanazumi zu, die Inbetriebnahme zu genehmigen. Nach dem Super-GAU in Fukushima im Jahr 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis waren in Japan alle 54 Reaktoren im Land abgeschaltet, einschließlich derer in Kashiwazaki-Kariwa.

Seitdem hat Japan 14 der 33 noch betriebsfähigen Atomreaktoren wieder ans Netz genommen, um sich von importierten fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Kashiwazaki-Kariwa wird nun das erste Atomkraftwerk des Betreibers Tepco sein - jener Konzern, der das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi betrieb. Gegen breiten Widerstand in der Bevölkerung hatte die Atomaufsicht 2017 die Reaktoren 6 und 7 in Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie hätten die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.

Mit der jetzt erfolgten abschließenden Zustimmung durch die Präfektur dürfte voraussichtlich im nächsten Monat der Reaktorblock 6 in Kashiwazaki-Kariwa wieder in Betrieb gehen, berichteten lokale Medien. Tepco drängte seit langer Zeit darauf, eigene Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, um die hohen Importkosten für ersatzweise betriebene Wärmekraftwerke zu senken.

Ein Konzernsprecher lehnte eine Stellungnahme zum Zeitplan ab und erklärte lediglich: "Wir sind fest entschlossen, einen solchen Unfall nie wieder zuzulassen." Die Entscheidung zur Wiederinbetriebnahme ist jedoch umstritten. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten rund 300 Menschen. Ein Abgeordneter der Opposition sprach von einer "politischen Einigung, die den Willen der Einwohner von Niigata nicht berücksichtigt". Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi unterstützt die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken. Sie will damit die Energiesicherheit stärken

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts

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